Ricciardo über Red Bull 2014: "Ich bin bereit"
Der Toro-Rosso-Pilot spricht über die große Chance, im kommenden Jahr für das Mutterteam zu fahren, und erklärt, warum er 2013 deutlich konkurrenzfähiger ist
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Junior Daniel Ricciardo kommt als WM-Zwölfter zum Grand Prix in Monaco. Der Australier sammelte bei den vergangenen fünf Rennen sieben Punkte und hat damit schon fast so viele wie in der kompletten Saison 2012. Teamintern konnte sich Ricciardo bisher gegen Jean-Eric Vergne behaupten. Durch Mark Webbers Pläne für 2014 winkt nun der Platz neben Sebastian Vettel im Weltmeisterteam.

© Toro Rosso
Daniel Ricciardo hat den Babyspeck abgelegt und wirkt deutlich fitter Zoom
Doch Ricciardo bleibt ganz cool: "Ich möchte einfach so weitermachen und mich nicht von Dingen, die mit meiner Arbeit nichts zu tun haben, ablenken lassen", bemerkt er gegenüber 'Formula1.com'. "Ich lese nicht viel, was über mich geschrieben wird. Dadurch kann ich einen kühlen Kopf bewahren. Außerhalb der Rennen trainiere ich normalerweise und denke nicht zu viel über den Rennsport nach. Und wenn ich an eine Rennstrecke komme, dann bin ich voll engagiert. Diese Strategie hat in den vergangenen Jahren bestens funktioniert. Ich werde deshalb so weitermachen."
Teamkollege Vergne konnte 2013 bisher nur einen WM-Punkt holen. Zudem hat der Franzose oft Probleme, das Tempo von Ricciardo mitzugehen. "Der Kampf ist noch nicht gewonnen", warnt der momentan stärkere der beiden Toro-Rosso-Piloten. "Es liegt ein weiter Weg vor uns, doch ich denke, dass ich ziemlich gut darin bin, konstante Leistungen abzuliefern", so Ricciardo.
Änderungen hat Ricciardo in diesem Jahr bei seinem Training vorgenommen. Um bei den Rennen besser gerüstet zu sein, hat er größere Pausen in den Trainingsplan integriert. "Umso älter man wird und je mehr man reist, desto besser versteht man, was der Körper braucht, um die Zeitzonen und die physischen Anstrengungen zu bewältigen. Ich habe mein Training also ein bisschen angepasst", berichtet der Toro-Rosso-Pilot.

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Ricciardo weiß, dass Teamkollege Jean-Eric Vergne noch nicht besiegt ist Zoom
"Wenn man jung ist, dann denkt man, dass tägliches Training optimal ist und man stärker wird, wenn man jeden Tag trainiert. Doch das ist nicht immer der Fall. Man lernt, wenn man älter und weiser wird (lacht; Anm. d. Red.). Es ist wichtig, dass man den Körper Zeit zur Entspannung gibt. Ich habe meinen Trainingsplan etwas verändert - und es hilft", ist sich der Australier sicher. "Ich erinnere mich an Monaco im vergangenen Jahr: Mir ging es nicht so gut - ich war vermutlich übertrainiert und etwas schlapp - doch das ist die Vergangenheit. Ich fühle mich jetzt deutlich besser - und ich denke, dass das auf der Strecke deutlich wird."
Im kommenden Jahr winkt nun die große Chance: ein Aufstieg ins Weltmeisterteam. "Ich würde die Türe öffnen und ihnen vermutlich ein Red Bull anbieten. Dann würde das Gespräch beginnen", scherzt Ricciardo. "Ich bin bereit. Ich möchte mich aber nirgendwo hineindrängeln. Momentan bin ich bei Toro Rosso und gebe mein Bestes. Sollte jemand anklopfen, dann wäre ich bereit."
Da Ricciardo bereits im zweiten Jahr bei Franz Tost fährt, wird es höchste Zeit für einen Aufstieg. Mehr als zwei Jahre erhalten die Red-Bull-Junioren in der Regel nicht, um ihr Talent zu beweisen. Das kann Ricciaro gut verstehen: "Ein Jahr ist definitiv nicht genug, um das Potenzial eines jungen Fahrers zu erkennen, doch nach zwei Jahren sollte man zeigen können, ob man was kann oder nicht. Zwei Jahre sollten reichen. Man kann nicht mehr erwarten."

