Ricciardo rätselt über Nürburgring-Enttäuschung

Daniel Ricciardo schüttelt angesichts der Toro-Rosso-Performance am Nürburgring-Sonntag den Kopf und hofft, beim Silverstone-Test einen Schritt weiter zu kommen

(Motorsport-Total.com) - Wie schon eine Woche zuvor in Silverstone fuhr Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo auch im Qualifying auf dem Nürburgring in die dritte Startreihe. Im Rennen wollte der Australier dann mit einer weiteren starken Leistung seine Ansprüche auf das zweite Red-Bull-Cockpit für die Saison 2014 untermauern. Doch daraus wurde nichts. Speziell mit der härteren der beiden von Pirelli mitgebrachten Reifenmischungen (Medium) hatte der Australier stark zu kämpfen und kam nach 60 Runden als Zwölfter außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Teamkollege Jean-Eric Vergne fiel aufgrund eines Hydraulikdefekts aus.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo konnte sich am Sonntag in der Eifel nicht recht in Szene setzen Zoom

"Das war ein weiteres seltsames Wochenende. Von Freitag bis Sonntag brachten wir im Grunde nie ein Bein auf den Boden, dennoch lief es im Qualifying hervorragend. Am Sonntag gab es leider keine Wiederholung und ich fiel zurück. Nach einem starken Rennen sieben Tage zuvor in Silverstone ist das gleichermaßen rätselhaft wie enttäuschend", so Ricciardo.

"Ich wüsste nicht, dass ich von einer Woche auf die andere irgendetwas anders gemacht hätte und wenn ich mir vor Augen führe, wie wettbewerbsfähig wir in Silverstone waren, dann glaube ich auch nicht, dass ich das Fahren verlernt habe", rätselt der Australier und merkt an: "Unsere Leistungen in diesem Jahr sind ein einziges Auf und Ab. Wir haben ein Auto, das schnell sein kann, doch insgesamt betrachtet steht die Performance auf Messers Schneide."

Im Hinblick auf das von Helmut Marko geschilderte Anforderungsprofil für den zweiten Red-Bull-Piloten sind derartige Formschwankungen nicht die beste Empfehlung. Das weiß auch Ricciardo, wenngleich er auch weiß, dass die Schwankungen weniger an ihm selbst als am STR8 liegen. "Der Höhepunkt des Wochenendes war ganz klar meine Runde in Q2. Mit dieser war ich wirklich glücklich, denn mehr war nicht drin", beschreibt er seine Fahrt auf den sechsten Startplatz.


Fotos: Daniel Ricciardo, Großer Preis von Deutschland, Sonntag


Auf den ersten Rennmetern musste sich der Toro-Rosso-Pilot zwar dem Ferrari von Felipe Massa geschlagen geben, dessen Teamkollegen Fernando Alonso konnte er aber zunächst in Schach halten. Als sich Massa eingangs der vierten Runde von der Strecke drehte, war Ricciardo wieder Sechster "und alles sah gut aus", wie er sich erinnert. Nach einem frühen Reifenwechsel "fuhr ich wie der Großteil der Spitzengruppe den Großteil der Distanz mit den Medium-Reifen. Mit diesen funktionierte das Auto überhaupt nicht", bedauert Ricciardo und gibt vor, nun verstehen zu müssen, "warum das so war, um eine Wiederholung für die Zukunft zu vermeiden".

So erhofft sich der Toro-Rosso-Pilot unter anderem vom Young-Driver-Test in Silverstone (17. bis 19. Juli) Rückschlüsse, warum der STR8 mit den aktuellen Pirelli-Reifen Probleme hat: "Je mehr wir fahren, desto besser." Mit Blick auf die kurzfristige Änderung, den Young-Driver-Test auch für die Stammfahrer freizugeben, scherzt der 24-jährige Australier: "Anscheinend sind wir alle wieder jung - und das, als ich gerade dachte, genug Haare im Gesicht zu haben, um als alte Garde durchzugehen."