Ricciardo hadert mit Strafe: "Wäre mir nie in Sinn gekommen"

Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo ist trotz der Strafe stolz auf sein waghalsiges Überholmanöver gegen Adrian Sutil und hätte mit dieser niemals gerechnet

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Japan war für Toro Rosso eine bittere Angelegenheit - nicht nur, weil man selbst punktelos blieb, sondern vor allem weil der direkte Rivale in der Konstrukteurs-WM Sauber gleich 14 Zähler einfuhr und enteilte. Dabei ist Daniel Ricciardo überzeugt, dass es ohne die Strafe für sein Überholmanöver gegen Adrian Sutil mit Punkten geklappt hätte. Eine Strafe, mit der er niemals gerechnet hätte.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardos Mut wurde beim Rennen in Suzuka nicht belohnt Zoom

"Als mir mein Ingenieur mitteilte, dass ich eine Strafe erhalten habe, da kam mir nur nicht in den Sinn wofür", sagt der "Aussie". "Ich habe in der Anfangsphase auf dem harten Reifen eine lange Schlange von Autos angeführt, ich dachte also, dass ich da vielleicht etwas Schmutziges gemacht habe. Vielleicht bin ich Zickzack gefahren, als ich mich gegen Hülkenberg gewehrt habe, oder vielleicht habe ich ihn geschnitten. Ich dachte nicht, dass das der Fall war, aber es ist im Rückspiegel manchmal schwierig zu beurteilen. Als ich erfahren habe, was der Grund war, da war ich überrascht."

Die Rennkommissare argumentierten, dass Ricciardo bei seinem spektakulären Überholmanöver gegen Sutil in der schnellen 130R-Kurve auf der Außenbahn die Strecke verlassen hat und sich dadurch einen Vorteil verschafft habe.

"Das war ein unglaubliches Gefühl." Daniel Ricciardo

Trotz der Strafe ist er stolz auf seine Aktion: "Das war ein unglaubliches Gefühl. Vielleicht ist die Kurve nicht mehr so furchterregend wie früher, aber es verlangte mir auf jeden Fall Mut ab. Wenn die Onboard-Aufnahme auftaucht, dann sieht man, dass ich danach kurz meine Faust geballt habe, als ich die Schikane hinter mir gelassen hatte und freie Fahrt hatte. Das hat mir wirklich viel gegeben, es war cool. Schade, dass ich dafür geprügelt wurde."

Die Durchfahrtsstrafe sorgte dafür, dass Ricciardo am Ende hinter seinem Teamkollegen Jean-Eric Vergne 13. wurde. "Ohne sie hätte ich Suzuka mit einigen Punkten verlassen", ist er überzeugt. "Ich wäre jetzt sehr zufrieden mit der Arbeit an diesem Wochenende."

Der Toro-Rosso-Pilot hatte sich nach dem schwachen Qualifying als Einziger dazu entschlossen, im ersten Stint den harten Reifen zu verwenden - eine Strategie, auf die er schon in Südkorea gesetzt hatte: "Dort war die Entscheidung okay, hier lief es sogar noch besser. Ich bin der Meinung, dass ich Südkorea nicht besser fahren hätte können, das Gleiche gilt auch für hier."