• 15.05.2016 12:15

  • von Ian Parkes (Haymarket)

Renault zieht Debüt des neuen Motors wohl nicht vor

Beim Test in Barcelona setzt Renault die lang erwartete neue Spezifikation des Hybrid-Antriebs ein - Ein vorgezogenes Debüt in Monte Carlo ist unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Seit den Wintertests wird davon ausgegangen, dass Renault das lange erwartete Update des Hybrid-Antriebs beim Grand Prix von Kanada Mitte Juni zum ersten Mal einsetzen wird. Aber der französische Hersteller gab bekannt, dass man diese neue Version schon nächste Woche beim Test in Barcelona einsetzen wird. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass Renault diesen Antrieb schon beim Klassiker in Monte Carlo Ende des Monats verwenden wird, selbst wenn beim Test alles gut funktioniert.

Titel-Bild zur News: Cyril Abiteboul

Renault-Sportdirektor Cyril Abiteboul ist gespannt auf den Barcelona-Test Zoom

Nach der starken Leistung von Renault-Kunde Red Bull im Qualifying von Barcelona tauchten Spekulationen auf, dass der neue Antrieb schon in Monte Carlo auftauchen könnte. Im Fürstentum sollte das Red-Bull-Chassis theoretisch sehr konkurrenzfähig sein. Auf die Frage, ob Renault das Update schon früher bringen könnte, antwortet Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Das hängt von Renault ab. Wenn es eine Möglichkeit gibt, werden wir uns das ansehen. Wir müssen jetzt abwarten."

Renault-Sportdirektor Cyril Abiteboul ist dagegen vorsichtiger, ob ein Monaco-Debüt für den neuen Motor lohnenswert wäre: "Zunächst wollen wir sichergehen, dass alle Lichter auf grün stehen. Und das werden wir beim Test sehen oder nicht sehen. Dabei geht es um Zuverlässigkeit, Fahrbarkeit, Kühlung und alle Aspekte. Deshalb testen wir. Glücklicherweise gibt es nächste Woche diesen Test. Zweitens ist Monaco keine Motorenstrecke. Wir wollen das Upgrade nicht bringen und dann nicht performen. Dann stellen die Leute wieder Fragen."

Monte Carlo keine Motorenstrecke

Deswegen könnte es für Renault kontraproduktiv sein, wenn man einen stärkeren Motor nach Monaco bringt, bei dem vielleicht noch nicht alle Details passen. "In Monaco würde es keinen großen Unterschied machen, denn in Monaco braucht man perfekte Fahrbarkeit", sagt der Franzose über die Charakteristik des engen Stadtkurses. "Wenn man eine neue Motorspezifikation einsetzt, dann ist die Fahrbarkeit noch nicht perfekt. Wir hätten zwar mehr Leistung, aber die Rundenzeit könnte wegen der noch nicht optimal abgestimmten Fahrbarkeit schlechter sein."

Renault Power Unit

Renault versucht den Rückstand beim Antrieb aufzuholen Zoom

Schon in der V8-Ära konzentrierte sich Renault nicht auf die ultimative Power, sondern spielte seine Stärken in anderen Bereichen unter anderem der guten Fahrbarkeit aus. Das ist auch diesmal das Ziel: "Wir suchen nicht nach Leistung, sondern nach Rundenzeit. Diesen Knackpunkt müssen wir nach dem Test analysieren." Deshalb glaubt Abiteboul nicht, dass das Update schon in Monaco zum Einsatz kommt: "Es ist eine sehr geringe Chance."