Renault: Wird der "Cocktail voller Probleme" 2016 schmecken?

Renault-Einsatzleiter Remi Taffin ist sicher, dass sich die Probleme von 2015 nicht wiederholen und man die Früchte der Kooperation mit Ilmor ab 2016 ernten kann

(Motorsport-Total.com) - Im Hause Renault hat man die enttäuschend verlaufene Formel-1-Saison 2015 abgehakt. Ein Sieg gelang in der abgelaufenen Saison nicht. Stattdessen gerieten die Franzosen aufgrund des Leistungsnachteils im Vergleich zur Konkurrenz von Mercedes und Ferrari und nicht zuletzt aufgrund des Streits mit dem eigenen Nummer-eins-Team Red Bull in die Schlagzeilen.

Titel-Bild zur News: Remi Taffin

Renault-Einsatzleiter Taffin erkennt beim Rückblick auf 2015 drei große Probleme Zoom

Um die Probleme zu beheben, arbeitet inzwischen der Motorentuner Ilmor mit Renault zusammen. Die Früchte dieser Kooperation will man laut Renault-Einsatzleiter Remi Taffin beginnend mit der kommenden Saison ernten: "Sie haben neue Ideen, wie etwa ein neues Konzept für die Verbrennung im Motor, auf den Tisch gebracht. Wir werden auch 2016 mit ihnen zusammenarbeiten."

"Zwar werden wir weiterhin bei uns im Hause Entwicklung betreiben, aber mit Partnern wie Ilmor haben wir nun eine größere Bandbreite und einen größeren Erfahrungsschatz, den wir nutzen können. Die Früchte der Zusammenarbeit waren aus verschiedenen Gründen in der Saison 2015 noch nicht zu ernten, aber für 2016 und darüber hinaus haben wir jetzt ein klareres Bild", so Taffin über die Zusammenarbeit mit den Technikern rund um Ilmor-Chef Mario Illien.

Der in Kooperation mit Ilmor überarbeitete Antriebsstrang wird auch 2016 von Red Bull eingesetzt, heißt aber nicht mehr Renault, sondern TAG-Heuer. Parallel dazu bringt Renault nach vierjähriger Pause wieder ein eigenes Werksteam an den Start. Die dafür notwendige Übernahme des Lotus-Teams soll am heutigen Mittwoch endgültig über die Bühne gebracht werden.

Mario Illien

Mario Illien unterstützt Renault im Bemühen, den Rückstand aufzuholen Zoom

In seiner Rückschau auf das Jahr 2015 spricht Taffin von einem "Cocktail voller Probleme", ist aber gleichzeitig überzeugt, dass diese Probleme ab sofort der Vergangenheit angehören. "Wir kamen zum ersten Wintertest im Glauben, dass wir im Vergleich zur Vorsaison einen großen Schritt vorangekommen wären. Wir dachten wirklich, dass wir gute Arbeit geleistet hätten", blickt der Renault-Einsatzleiter zehn Monate zurück und muss mit dem heutigen Wissen gestehen: "Die Erwartung wurde in gewisser Weise erfüllt, aber in dreierlei Hinsicht wurden wurden wir eiskalt erwischt."

Als erste große Baustelle des Jahres 2015 nennt Taffin "ein signifikantes Zuverlässigkeitsproblem im Bereich der Kolben, das bei den Testfahrten unbemerkt geblieben war". Die zweite große Problemzone war "eine unausgereifte Spezifikation der Elektronik für die Antriebseinheit". Problem Nummer drei war "die Tatsache, dass wir das Paket für 2015 erst im allerletzten Moment schnürten". Somit konnte man nicht mehr rechtzeitig reagieren. Als positive Erkenntnis hält Taffin fest: "Dieser Cocktail voller Probleme erlaubte es uns, eine Menge zu lernen und sicherzustellen, dass wir die gleichen Probleme in Zukunft vermeiden".