• 25.09.2011 10:15

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Renault und 2012: Viele Kandidaten, nur zwei Plätze

Das Renault-Team steht im Hinblick auf die neuen Saison vor der Qual der Wahl: Die aktuellen Fahrer behalten oder austauschen? Was macht Kubica?

(Motorsport-Total.com) - Wer sitzt 2012 in den Cockpits des Renault-Teams? Mit dieser Frage setzen sich dieser Tage viele Fans auseinander und auch Teamchef Eric Boullier muss sich demnächst Gedanken machen. Der Grund: Renault hat mehr potenzielle Kandidaten als Fahrzeuge und steht vor einer Entscheidung, die alles andere als einfach zu sein scheint. Vor allem, weil Bruno Senna zuletzt stark auftrumpfen konnte.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Undeutlich: Noch ist nicht absehbar, wer 2012 in den Renault-Fahrzeugen sitzt

Der junge Brasilianer wurde als Ersatz für Nick Heidfeld in das zweite Cockpit neben Witali Petrow befördert und wusste auf Anhieb zu überzeugen. Beim Großen Preis von Italien in Monza fuhr der Neffe des berühmten Ayrton erstmals in seiner Formel-1-Karriere in die Punkte und begeisterte damit auch seinen Teamchef. Boullier ist voll des Lobes für seinen Neuling: "Seine Lernkurve ist toll."

"Er gewinnt mit jedem Rennen an Erfahrung dazu. In Spa-Francorchamps war das Wetter nicht ganz einfach, in Monza hat man eine besondere Strecke - auch hier. Hinzu kommt, dass wir hier kein gutes Auto haben. Erst in Japan können wir uns ein Urteil bilden", meint der Franzose. Schon jetzt scheint aber klar zu sein, dass sich Petrow warm anziehen muss - Senna setzt den Russen unter Druck.

"Witali schlägt sich eigentlich gut, aber er macht sich vielleicht Sorgen darum, dass Bruno so gut ins Team passt. Bruno zieht eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich", gesteht Boullier. Kein Wunder, schließlich erinnert der Name Senna in einem schwarz-goldenen Formel-1-Auto samt Lotus-Schriftzug doch unweigerlich an die jungen Jahre des unvergessenen Onkels und dessen ersten Rennerfolg.¿pbvin|512|4111||0|1pb¿

Ob Senna und Petrow bei Renault aber eine Zukunft haben, hängt auch von den Fortschritten von Robert Kubica ab. Der polnische Rennfahrer hatte sich vor Saisonbeginn schwere Verletzungen zugezogen, als er bei einem Rallye-Gastauftritt heftig verunfallte. Nun strebt der Routinier eine Formel-1-Rückkehr an. Einen Termin für die erste (Simulator-) Probefahrt gibt es aber noch nicht.


Fotos: Renault, Großer Preis von Singapur


Boullier plädiert trotzdem dafür, erst einmal abzuwarten und Kubica eine Chance zu geben. "Ich habe versprochen, dass wir warten, bis es Klarheit in Bezug auf Robert Kubica gibt. Erst dann können wir eine Entscheidung treffen", sagt der Renault-Teamchef im Hinblick auf die Cockpit-Besetzung. "Wir müssen einfach erst wissen, ob es die realistische Chance auf ein Comeback von Robert gibt."