Konstant langsam: Williams hofft auf Punkte

Obwohl der Qualifying-Speed nicht überragend war, hoffen Rubens Barrichello und Pastor Maldonado beim Abschied von Sam Michael auf Punkte

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello (12.) und Pastor Maldonado (13.) waren im gestrigen Qualifying in Singapur keine ernsthaften Top-10-Anwärter, rechnen sich heute aber dennoch Chancen aus, WM-Punkte zu sammeln. Dabei fehlte in Q2 rund eine Sekunde auf das Tempo des Force-India-Duos, das es in die fünfte Startreihe geschafft hat.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado war im Qualifying ein bisschen langsamer als Rubens Barrichello

Daher gibt Barrichello offen zu: "Force India scheint ein bisschen zu stark für uns zu sein." Aber der Routinier lässt den Kopf keineswegs hängen: "In diesem Rennen kann alles passieren, denn es ist so ein langes und körperlich auslaugendes Rennen, mit Boxenstopps, Reifenwahl, Safety-Car und allem. Punkte sind da sicher drin. Mit einer guten Leistung von den Fahrern sind die Top 10 drin, aber in so einem Rennen geht glaube ich sogar noch mehr."

Barrichello: Potenzial genutzt

"Ich weiß, dass einige eine Stärke im Qualifying haben, aber im Rennen meistens zurückfallen", analysiert er. "Durch den Kobayashi-Unfall haben wir eine Position gewonnen. Ich bin zufrieden. Mehr konnten wir nicht erwarten. Meine Runde war wirklich gut, auf einer schwierigen Strecke. Zwölfter und 13. ist eine gute Leistung, auch wenn ein zwölfter Platz nie gut genug sein kann. Aber ich habe das Gefühl, dass wir heute gut waren."

"Der Weg bis zur ersten Kurve ist nicht lang. Es kommt auf die Position an und ich rechne mit einem Stau vor der ersten Kurve. Hoffentlich geht alles gut, denn wir brauchen Punkte", sagt Barrichello. "Ich glaube, die hinteren Fahrer werden versuchen, mit weniger Stopps auszukommen. Für die vorderen Fahrer sind drei Stopps ziemlich klar. Wir selbst müssen uns den Verschleiß noch ansehen, aber ich denke, zwei Stopps wären großartig. Mit einer guten Strategie können wir Punkte holen."


Fotos: Williams, Großer Preis von Singapur, Samstag


Das sieht Sam Michael ein bisschen anders, denn für den Technischen Direktor wären drei Boxenstopps eine "ungewöhnliche" Strategie: "Mit 29 Sekunden haben wir hier die längste Boxengasse der Saison. Der Reifenverschleiß ist nicht hoch, weil es nicht viele schnelle Kurven gibt, dafür ist aber der Unterschied zwischen den beiden Mischungen sehr groß. Es würde mich überraschen, sollte jemand nur einmal stoppen. Zwei Stopps sind wahrscheinlicher."

Punkte zum Abschied?

Genau wie Barrichello rechnet sich auch Michael, der in Singapur zum letzten Mal für Williams vor Ort ist, noch Zähler aus: "Es wäre schön, ein paar Punkte zu holen. Elf Jahre sind eine lange Zeit. Das wäre ein guter Abschluss", meint der Australier, der allerdings weiß, dass es nicht einfach wird, auf der Strecke nach vorne zu kommen: "Ich glaube, es wird immer noch schwierig sein, selbst mit DRS. Den Reifenverschleiß sehe ich eher als Überholfaktor."

¿pbvin|512|4111||0|1pb¿"Es ist ein langes Rennen und unsere Ausgangsposition ist gut", gibt Maldonado, im Qualifying um zwei Zehntelsekunden langsamer als Barrichello, zu Protokoll. "Am Anfang muss man vorsichtig sein, auf der Strecke bleiben, ein konstantes Tempo finden. Ich sehe eine große Chance, dass wir einige Punkte holen. Das Longrun-Tempo am Freitag war zwar langsam, aber konstant. Mental bin ich auch stark. Ein guter Start, gutes Tempo, dann schauen wir weiter."

Der Venezolaner hofft, dass Williams den Trend des bisherigen Wochenendes fortsetzen kann, denn nach einem schwierigen Beginn lief es mit fortschreitender Zeit immer besser: "Wir sind etwas konkurrenzfähiger als am Freitag, weil wir eine bessere Balance gefunden haben", berichtet er. "Leider hatten wir im Qualifying an meinem Auto Schwierigkeiten mit der Reifentemperatur. Es war schwierig, Grip zu finden."