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Renault hat Podestplatz im Visier
Das Renault-Team möchte nach der Enttäuschung in Monza wieder einen Erfolg feiern können - ein Podestplatz ist das Ziel
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso rettete mit einem Punkt ein fast verkorkstes Grand-Prix-Wochenende in Monza. Zwar wusste das Renault-Team von vornherein, dass die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Italien dem Renault R23B nicht recht liegen würde, doch Jarno Trulli blieb bereits in der ersten Rennrunde liegen und Fernando Alonso, der von ganz hinten startete, war in eine Startkollision verwickelt. In Monza soll sich dieses Pech nun nicht wiederholen.

© Renault
Fernando Alonso findet den Kurs in Indianapolis wenig herausfordernd
Jarno Trulli freut sich dabei nicht nur auf die Rennstrecke, sondern auch auf das amerikanische Lebensgefühl. "In den USA gibt es eine andere Lebensart, eine andere Kultur. Ich genieße das sehr", erklärte der Italiener. "Die Leute sind sehr freundlich und ruhig. Es ist auch schon zur Tradition geworden, dass unser Sponsor 'Mild Seven' eine Party für das gesamte Team gibt. Wir freuen uns schon alle darauf."
Jarno Trulli freut sich sehr auf Indianapolis
"Der Kurs an sich ist nicht besonders technisch", fuhr der derzeit WM-Achte fort. "Der Schlüssel ist eine Balance zwischen aerodynamischem und mechanischem Grip. Man braucht einen guten Top-Speed aber im Infield muss das Handling ebenfalls gut sein. Aber der Ort ist fantastisch. Wir fahren auf vielen Strecken, einige stechen jedoch hervor. Wir waren gerade in Monza, eine Hochburg des Motorsports, und nun kommt mit Indianapolis ein Kurs, der dieses Attribut ebenfalls trägt."
Die von der Formel 1 genutzte Streckenvariante wird nur ein Mal im Jahr gefahren, was zusätzliche Probleme mit sich bringt. "Keines der Teams testet hier, daher ist es für sie und die Fahrer jedes Mal wie eine neue Strecke, wenn man zurückkommt", erklärte Trulli, der dem Freitagstest daher eine besondere Rolle zuschreibt. "Wir können uns einfach an das Fahren hier gewöhnen, auch an die Reifen. Die Tests waren überall nützlich, aber hier wird er uns besonders helfen, wie bei jedem Überseerennen."
Fernando Alonso findest den Indy-Kurs nicht sehr interessant
Fernando Alonso "freut sich auf jedes Rennen, auf jeder Strecke", aber dem Kurs in Indianapolis kann er nicht viel abgewinnen. "Die Strecke ist nicht gerade fantastisch, der Kurven sind zu flach, einfach nicht sehr interessant. Im Infield gibt es mehr als nur eine Ideallinie, es wird interessant sein, etwas zu experimentieren und die beste Lösung zu finden." Die Tradition der Strecke spürt er dennoch, aber: "Drei von vier Rennen tragen einen großen Namen."
"Ich passe mich immer das zu fahrende Auto an und gehe immer an die Grenze", erklärte der Spanier bezüglich seiner Fahrt in Monza, als sein Renault das ganze Rennen über beschädigt war. "Monza war seltsam, weil das Auto nach der Startkollision stark übersteuerte, als ich aber durch die zweite Schikane räuberte und die Bargeboards beschädigte, wurde die Balance wieder neutraler."
Mike Gascoyne liebäugelt mit einem Podestplatz
"Monza war enttäuschend, weil es speziell bei Jarno so aussah, als ob er ein gutes Rennen habe könnte", erklärte Renaults Technischer Direktor Mike Gascoyne. "Der Kurs in Indy sollte dem Auto besser liegen, wir sollten sehr stark sein. Die Ausbaustufe des Motors, die bereits in Italien eingeführt würde, wird auch hier zum Einsatz kommen. Auf der Geraden wird uns das sicher helfen, wir sollten auf das Podest fahren können."
"Auch wenn das Abtriebsniveau nicht so gering wie in Monza ist, so gibt es dennoch eine lange Gerade, auf der man das Auto auf Geschwindigkeit hin optimieren muss", erklärte er weiter. "Die Länge der Gerade verlangt nach einer guten aerodynamischen Effizienz, und da ist der R23B stark. Bezüglich der Aerodynamik sind wir im Vergleich zur Konkurrenz immer noch ganz weit vorne, das gibt mir Zuversicht für das Rennen."
Die Testfahrt am Freitag wird dem Renault-Team auch in Indianapolis einen Wissensvorsprung verschaffen, davon ist Gascoyne überzeugt: "Wir haben in der letzten Woche in Barcelona so viel wie alle anderen auch getestet. Aber nun haben wir den Vorteil, auf einer Strecke fahren zu können, auf der niemand testen kann. Selbst auf den schmutzigsten Strecken in dieser Saison konnten wir nützliche Daten sammeln, dies wird auch an diesem Wochenende wieder der Fall sein."
Der Motor wurde wieder etwas weiterentwickelt
Motoreningenieur Denis Chevrier stellt noch einmal die Schlüsselelemente der Strecke vor: "Die wichtigste Eigenschaft ist sicher die lange Gerade, auf der man 22 Sekunden lang Vollgas gibt, die längste Vollgas-Periode im ganzen Jahr. Selbst in Monza sind es nur 15 Sekunden. Die Gerade bietet bei einem großen Windschatten jedoch auch die Gefahr, den Motor beim Hinterherfahren zu überdrehen, wenn man dies bei der Übersetzung des höchsten Gangs nicht berücksichtigt."
Die Motoren werden jedoch auch auf andere Art und Weise gefordert, denn die Geschwindigkeiten auf der Strecke variieren zwischen mehr als 330 km/h bis unter 80 km/h. "Der Motor muss hier also besonders fahrbar sein", betonte Chevrier. "Die Grundspezifikation des Motors ist die Gleiche wie in Monza. Ein paar kleinere Weiterentwicklungen sollten aber dazu führen, dass wir höhere Drehzahlen fahren können."

