Renault-Cockpit: Heidfeld und Sutil sind im Gespräch
Teamchef Eric Boullier gibt Vitaly Petrov eine Gnadenfrist bis zum Saisonende und entscheidet dann über die Besetzung des zweiten Renault-Autos
(Motorsport-Total.com) - Eric Boullier möchte den Renault-Rennstall in den kommenden Jahren wieder dorthin bringen, wo die Mannschaft in der Vergangenheit mit Michael Schumacher und Fernando Alonso war - an die Spitze der Formel 1. Wie der französische Teamchef im Gespräch mit 'auto motor und sport' hinzufügt, wäre für diese Operation früher oder später ein zweiter Pilot vom Schlage Robert Kubicas erforderlich.

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Vitaly Petrov kann sich in Abu Dhabi noch einmal beweisen - die letzte Chance...
Der polnische Rennfahrer zeigt in diesem Jahr eine starke Leistung bei den Gelben, doch im Alleingang kann selbst Kubica das Mercedes-Team nicht auf Distanz halten - Renault bleibt 2010 "nur" Rang fünf bei den Konstrukteuren. "Mercedes ist ein ernsthafter Gegner, eine hochklassige Konkurrenz", sagt Teamchef Boullier. "Wir haben in den letzten Wochen zu viele Punkte verloren."
Damit spielt der Franzose nicht zuletzt auf die Leistung von Vitaly Petrov an, der seinem Team seit Belgien mehr Schrott als Zählbares eingebracht hat. Zumindest die aktuelle Saison darf der Russe bei Renault beenden. "Wir müssen mit dem leben, was wir haben. Vitaly hat nicht viel Rennerfahrung auf hohem Niveau. Er fing sehr spät mit dem Motorsport an. Er muss mehr lernen als andere Neulinge."
Aus diesem Grund steht Petrov noch unter "Welpenschutz" - doch die Schonfrist läuft bald aus: "Wir unterstützen Vitaly bis zum Ende der Saison und geben ihm eine Chance. Dann werden wir eine Entscheidung treffen", betont Boullier und stellt sowohl Nick Heidfeld als auch Adrian Sutil die Möglichkeit in Aussicht, 2011 an der Seite von Kubica für das Renault-Team an den Start zu gehen.
Zunächst sei man aber damit beschäftigt, sich "ein klares Bild von Petrov" zu machen, meint der Teamchef. "Danach können wir in ernsthafte Gespräche mit den beiden eintreten. Nick ist für 2011 frei, das wissen wir, und er will für uns fahren", sagt Boullier. Das Ziel des französischen Teamfunktionärs liegt auf der Hand: 2012 möchte Boullier den Renault-Rennstall wieder auf WM-Niveau haben.
Bis dahin befinde man sich noch in einer Aufbauphase und "der WM-Titel steht am Ende unseres Masterplanes", erklärt Boullier. "Wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen. Es wäre dumm von mir, einen zweiten Topfahrer zu verpflichten, solange wir noch nicht bereit dafür sind. Wir sind noch nicht bereit, um das Spiel der Großen mitzuspielen", gibt der Renault-Teamchef zu Protokoll.

