Renault: Aufatmen am Tag danach

Weil Alonso unverletzt geblieben ist und weil man jetzt auf Platz zwei im Markenpokal liegt, herrscht bei Renault Zufriedenheit

(Motorsport-Total.com) - Wer hätte vor Saisonbeginn gedacht, dass Renault nach drei Rennen auf dem zweiten Platz im Konstrukteurs-Pokal liegen würde? Wohl niemand. Entsprechend groß war am Tag nach dem Grand Prix von Brasilien die Zufriedenheit bei den Franzosen, aber auch die Erleichterung darüber, dass Fernando Alonso unverletzt geblieben ist.

Titel-Bild zur News: Renault-Wrack

Es gleicht einem Wunder, dass Fernando Alonso unverletzt geblieben ist

Noch vor der Siegerehrung konnte Entwarnung gegeben werden: "Fernando ist unverletzt", hieß es in einem Statement. Der Spanier konnte sich nach seinem schweren Crash, der zum Abbruch des Rennens führte, selbst aus dem Wrack befreien, wurde dann aber sicherheitshalber auf einer Trage stabilisiert und ins Medizinische Zentrum gebracht. Bei den anschließenden Untersuchungen stellten sich keine schweren Verletzungen heraus, trotzdem verbrachte er die Nacht vorsichtshalber in einem Krankenhaus.

So konnte man sich bei Renault der sportlichen Bilanz des Wochenendes widmen ? und die fiel mit einem weiteren Podestplatz für Alonso und Punkten für Trulli überaus erfreulich aus, wie Chefingenieur Pat Symonds zusammenfasste: "Unsere Gefühle sind nach diesem Rennen gemischt. Es ist ein positives Resultat, aber ein bisschen überschattet vom Unfall. Es ist nie schön, wenn dein Fahrer nicht auf dem Podium sein kann."

"Es war heute extrem schwierig, die richtige Strategie zu kalkulieren", spielte der Brite auf die vielen Safety-Car-Phasen an. "Wir haben uns ohne wirkliche Kenntnis über das Wetter am Sonntag qualifiziert und haben fünf Minuten vor dem Start noch den Plan adjustiert. Die Safety-Car-Phasen haben alles zusätzlich verkompliziert, aber wir konnten das Meiste daraus machen." Wenigstens sei die Balance beider Fahrzeuge "ziemlich gut" gewesen.

Jarno Trulli gehörte zu den unglücklichen Piloten, die ihren Boxenstopp kurz vor Rennabbruch absolvieren mussten, fiel damit im Klassement noch um einige Positionen zurück. Schon zuvor will Symonds vom Italiener in der Anfangsphase eine Feindberührung mit Ralf Schumacher gesehen haben, aber dabei handelte es sich wohl um einen Irrtum: Die beiden Piloten flogen zwar gleichzeitig im Senna-S ab, Kollision hatte es aber keine gegeben.

Positiv fiel Symonds dann aber noch auf, dass Michelin speziell im Regen seit 2001 und 2002 massive Fortschritte gemacht hat: "Die Michelin-Regenreifen sind viel besser als letztes Jahr. Das war auch einer der Schlüsselfaktoren in unserem Rennen." Vor allem in der klitschnassen Anfangsphase stellten die französischen Gummis einen Riesenvorteil dar, weil die Bridgestones für weniger schlechte Bedingungen ausgelegt waren.

In der Konstrukteurs-WM liegt das Renault-Team nach drei Rennen jetzt sensationell an zweiter Stelle ? 18 Zähler hinter McLaren-Mercedes, aber sieben vor Ferrari. Ähnlich gut sieht es in der Fahrerwertung aus, wo Fernando Alonso nach zwei Podestplätzen in drei Saisonläufen völlig überraschend Dritter ist. Der Spanier liegt nur einen Zähler hinter David Coulthard. Vierter der Wertung ist übrigens sein Teamkollege Trulli.