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Rekord-Sammler Ferrari: Wir sind nicht die Schuldigen!
Ferrari und Michael Schumacher sammeln Rekorde am Fließband - "Schuld" hat nach Ansicht von Ross Brawn die Konkurrenz
(Motorsport-Total.com) - Natürlich hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Michael Schumacher gern und ihm zuletzt immer wieder den Titel gewünscht. Dem Deutschen hat die Formel 1 viel zu verdanken, alleine die Tatsache, einen der besten und erfolgreichsten Rennfahrer aller Zeiten erleben zu dürfen. Doch irgendwann ist auch einem Ecclestone die Schumacher-Dominanz zu viel: "Wir brauchen einen neuen Weltmeister!", forderte der Brite nach dem Rennwochenende in Melbourne, das Ferrari und Michael Schumacher nach Belieben dominierte.

© xpb.cc
Ross Brawn ist von der Arbeit seines Teams begeistert
Es ist unglaublich: Ferrari ist zwar auch ein Automobilhersteller, aber mit der Größe von Konzernriesen wie DaimlerChrysler, der BMW Group, Renault, Toyota oder Honda nicht zu vergleichen, auch wenn mit (dem angeschlagenen) Fiat-Konzern auch hinter den "Roten" ein "Global Player" steckt. Dennoch, auf dem Papier sollten eigentlich andere Teams bessere Chancen als Ferrari auf den Gewinn der Weltmeisterschaft haben. Kein Wunder also, dass Bernie Ecclestone öffentlich Kritik an der Arbeit der Hersteller übt.
Sollte Ferrari diese Saison erneut den WM-Titel einfahren, vielleicht sogar so dominant sein wie in der Saison 2002, dann hat die Formel 1 ein echtes Problem. "Es ist doch ganz einfach: Wir geben als Team immer unser Bestes. Wir können nicht McLaren oder Williams dabei helfen, konkurrenzfähig zu werden. Es ist wirklich die Sache der Anderen, aufzuholen und es damit an der Spitze spannend zu machen", erklärte Ross Brawn, Technischer Direktor der Scuderia Ferrari nach dem Rennen.
Schumacher in fast allen Statistiken Spitzenreiter
In Melbourne holte Michael Schumacher seinen 71. Sieg. Damit rangiert er in der ewigen Bestenliste 20 Siege vor Alain Prost, 30 Siege vor Ayrton Senna und 40 Siege vor Nigel Mansell. Am Sonntag raste der Weltmeister zum 56. Mal von Startplatz 1 los ? der Bestwert von Ayrton Senna (65 Poles) wackelt gefährlich, dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass kaum einer daran glauben mochte, dass der Deutsche diesen Rekord jemals brechen kann.
Mit seinen 57 schnellsten Rennrunden rangiert Schumacher bereits auf Platz 1 der ewigen Bestenliste, mit 16 schnellsten Rennrunden vor Alain Prost und 27 vor Nigel Mansell. Mit 16 "Triples" (Pole, schnellste Rennrunde und Sieg) liegt der 35-Jährige auch in dieser Kategorie in Führung vor Jim Clark (11), Juan Manuel Fangio (9) sowie Alain Prost (8). Auch die 147 Punkteplatzierungen, 123 Podiumsplätze und 92 Starts aus der ersten Startreihe sind unerreicht.
Die 194 Rennteilnahmen genügen derzeit punktgleich mit Michele Alboreto nur zu Platz sieben. Vom Spitzenreiter Riccardo Patrese (255 Starts) ist der Kerpener noch weit entfernt. Fraglich, ob aufgrund der anhaltenden Überlegenheit des Paketes Ferrari-Schumacher die Konkurrenz besonders daran interessiert ist, dass Schumacher auch diesen Rekord eines Tages noch knackt?
Ferraris Erfolgsstatistik wird immer besser
Ferrari selbst kann seine Statistiken ebenfalls ständig aufbessern. Mit 168 Siegen liegt man deutlich vor McLaren (137) sowie Williams (112). Bei den Pole Positions rangiert man ebenfalls auf Platz 1 (167) vor Williams (122) sowie McLaren (114). Auch die Kategorie der schnellsten Rennrunden gehört Ferrari (168). Williams (126) und McLaren (111) sind weit abgeschlagen. Wie gut Schumachers "Triple-Statistik" (16) ist, zeigt ein Blick auf die Erfolge der Teams. Ferrari gelang 35 Mal ein Triple, Williams 19 und McLaren 17 Mal.
"Wir werden bestimmt nicht in jedem Rennen so stark sein wie in diesem", glaubt Rory Byrne, der wie Michael Schumacher sicher ist, dass man erst nach dem Rennen in Malaysia eine echte Standortbestimmung hat. "Die Temperaturen waren am Sonntag für uns perfekt. In Malaysia ist das schon wieder eine ganz andere Sache."
Ferrari gewinnt auch mit "Standgas"
Die "schwierige Saison", die man vergangenes Jahr hatte, hat Ferrari nach Aussage von Ross Brawn stärker gemacht: "Es verblüfft mich schon, welch guten Job unsere Jungs machen." Als Felipe Massa im Sauber, der den gleichen Motor an Bord hat wie Ferrari, mit einem Motorschaden stehen blieb, kam von Ross Brawn das Kommando an seine Fahrer, das Tempo zu reduzieren. Gut hörbar cruisten beide Fahrer die letzten Runden ins Ziel: "Wenn sie weiter Gas gegeben hätten, dann wäre das komplette Feld umrundet worden", so Norbert Haug, Mercedes-Motorsportchef.

