• 08.03.2004 10:44

  • von Fabian Hust

Schumacher: Das Ergebnis darf man nicht überbewerten

Schumacher erklärt, warum selbst er von der Dominanz überrascht ist und wieso er dennoch versucht, den Ball flach zu halten

(Motorsport-Total.com) - Nach der Besprechung mit seinem Team machte sich Michael Schumacher am Sonntag kurz vor 19 Uhr auf den Weg ins Hotel. Schon am nächsten Morgen flog der Kerpener in Richtung Urlaub. Zehn Tage Entspannen stehen auf dem Programm, bevor es zum zweiten Saisonrennen nach Malaysia geht. Dort ist mit hochsommerlichen Temperaturen zu rechnen: "Für mich wird Malaysia eine Art Referenzpunkt werden ? frühestens dann wird man sehen, wo wir wirklich stehen. Im letzten und vorletzten Jahr hatten wir dort mit Schwierigkeiten zu kämpfen, mal sehen also, wie es diesmal wird", so der Ferrari-Pilot auf seiner Internetseite.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher erlebte in Melbourne einen Saisonstart nach Maß

Dass Ferrari in Melbourne derart dominieren konnte, hat den 35-Jährigen verblüfft, obwohl er natürlich die Daten des F2004 kannte und sich nach den ersten Tests sicher war, "dass wir im Rennen um die WM dabei sein würden". Das neue Auto sei während des ersten Rennwochenendes "schlichtweg fantastisch" gewesen: "Außerdem liegt uns der Kurs in Melbourne, wir haben hier traditionell gut ausgesehen. Und dann hat uns noch geholfen, dass bei unseren Konkurrenten nicht alles so gut lief wie bei uns. Daher eine große Warnung an alle, dieses Ergebnis jetzt nicht überzubewerten. Natürlich habe ich mich wahnsinnig gefreut, dass sich unsere geheimen Erwartungen derart übererfüllt haben."#w1#

Nach einem Rennen, warnt der Weltmeister, dürfe man noch kein verfrühtes Urteil abgeben oder sich gar in Sicherheit glauben: "Keine Angst, das tun wir bestimmt nicht. Das würde nicht zu uns passen." Dass die Motivation bei seinem Team nach all den Jahren verloren geht, glaubt der Familienvater nicht: "Keiner lässt nach, keiner wird müde, jeder gibt immer wieder alles ? das habe ich im Winter gespürt, als ich ein paar Mal bei Ferrari war, und das hat auch mich extrem gepusht. Und Rennen wie das gestern sind die Bestätigung für diesen Einsatz. Da kann ich nur den Hut ziehen."

Ein Schlüssel für Ferraris Erfolg ist auch die Arbeit von Partner 'Shell', die der Kerpener in den letzten Tagen immer wieder betonte. Der Ölriese spielt gerade in Bezug auf die neue Ein-Motoren-Regel eine extrem wichtige Rolle - nicht nur als Lieferant des Sprits und Öls für Motor und Getriebe. Nach jedem Training werden Ölproben aus dem Motor gezogen, die der Partner analysiert. Anhand des im Öl gefundenen Metallabriebs kann 'Shell' ziemlich genau den Zustand des Motors einschätzen und so dem Team zur Not empfehlen, den Motor zu wechseln, um keinen Ausfall zu riskieren.