• 04.07.2013 12:46

Reifenschäden: Mercedes sieht keine Mitschuld

Wer hat Schuld am Reifendilemma von Silverstone? Mercedes-Teamchef Ross Brawn sieht nicht die Formel-1-Teams in der vordersten Schusslinie

(Motorsport-Total.com/SID) - Mercedes-Teamchef Ross Brawn hat sich nach den Reifenplatzern in der Formel 1 gegen die Darstellung von Einheitshersteller Pirelli gewehrt, nach der die Teams eine Mitschuld treffe. "Wir haben uns strikt an die Vorgaben von Pirelli gehalten. Das kann also nicht der Grund sein für die Reifendefekte", sagt der 58-Jährige bei 'Speedweek.com'.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Laut Teamchef Ross Brawn hat Mercedes in Silverstone nichts falsch gemacht Zoom

Pirelli hatte nach einer Analyse Gründe für die Vorfälle am vergangenen Wochenende beim Großen Preis von England identifiziert, das Vorgehen der Teams stand dabei im Mittelpunkt. So seien die Hinterreifen auf der falschen Seite montiert worden, auch hätten die Rennställe die Räder mit extremen Sturzwinkeln eingestellt. Zudem sei der Reifendruck ungenau gewesen. "Wenn jemand wirklich mit zu niedrigem Reifendruck arbeitet, dann müsste die FIA einschreiten und eben sicherstellen, dass die Teams den richtigen Druck verwenden", sagt Brawn nun.

Nach der Mitteilung von Pirelli waren Vermutungen über neue Streitigkeiten zwischen Reifenhersteller und Teams aufgekommen. In Person von Pirellis Motorsport-Direktor Paul Hembery widersprachen die Italiener diesen. "Ich will die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung, die wir erfahren, unterstreichen", sagt. Hembery. "In keiner Weise wollen wir irgendjemanden attackieren. Wir nehmen uns selbst in die Verantwortung. Da wir aber nicht alle Faktoren, die auf die Reifen einwirken, kontrollieren können, brauchen wir die Hilfe aller Beteiligten."

In Silverstone war alleine im Rennen an vier Boliden der linke Hinterreifen geplatzt. Pirelli wird beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring am Sonntag überarbeitete Hinterreifen mit Kevlar- statt mit Stahl-Gürtel einsetzen. Für den Großen Preis von Ungarn am 28. Juli 2013 kündigte Pirelli zudem den Einsatz von neuen Reifen an. Diese sind eine Mischung aus den Vorjahresmodellen und den aktuellen Pneus.