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  • 21.12.2015 16:15

  • von Dominik Sharaf

Regeln 2016: Formel 1 erlaubt mehr Antriebsentwicklung

Dezente Modifikationen: Die Autos sehen identisch aus, dürfen aber bei den Triebwerken stärker entwickelt werden - Windkanal-Schlupfloch geschlossen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Kommission plant für das kommende Jahr nur bei den Antrieben und bei den Reifen bedeutende Regeländerungen. Das berichtet 'auto motor und sport' am Montag und beruft sich auf ein Dokument, das den Teamvertretern ausgehändigt wurde. Es geht um eine neue Verteilung der so genannten Token zur Entwicklung sowie um die bereits heiß diskutierte dritte Reifenmischung von Pirelli, die Realität werden soll. Im Vorfeld der großen Regelnovelle 2017 bleiben die Chassis fast unangetastet.

Titel-Bild zur News: Start zum Grand Prix von Ungarn 2015

Gleiches Bild mit kleinen Änderungen: Die Formel 1 soll in Regelfragen stabil bleiben Zoom

Konkret sollen Mercedes, Ferrari, Renault und Honda 2016 nun 32 statt der geplanten 25 Token für die Entwicklung der Antriebe zur Verfügung stehen, in den Folgejahren dann 20, 15 und drei. Das würde die Aufholjagd der hinterherhinkenden Hersteller beschleunigen, zumal auch vorgesehen ist, dass alle Bereiche des Turbo-Hybridantriebs für Modifikationen freigegeben werden, die MGU-H in Zukunft aber nicht mit der Kurbelwelle verbunden werden darf.

Dass Antriebe aus dem Vorjahr an Kunden geliefert werden dürfen, ist eine seit der Red-Bull-Krise bekannte FIA-Anpassung. Aus politischer Sicht ebenfalls interessant: Die maximale Rennanzahl pro Saison wird von 20 auf 21 erhöht. Das macht einen Kalender wie den für 2015, der wegen der Grand-Prix-Premiere in Aserbaidschan eben so viele Termine umfasst, nicht mehr gesondert zustimmungsbedürftig.

Das Virtuelle Safety-Car (VSC) soll nach guten Erfahrungen seitens der Rennleitung auch in den Trainings zum Einsatz kommen und in den Rennen nicht mehr mit anschließendem, zwei Runden langem DRS-Verbot verbunden sein.

Die FIA reagiert außerdem auf die Mercedes-Anfrage von Abu Dhabi, die sich um einen möglichen Vorteil der Ferrari-Partnerschaft mit Haas bei der Windkanal-Nutzung drehte. So müssen neue Teams künftig kurz nach der offiziellen Einschreibung eine Anlage und ein CFD-Panel nominieren. An den Autos tut sich nur eine Kleinigkeit: Die Kopfstütze wird in ihrer Fläche begrenzt.