Red-Bull-Team auf der Suche nach neuem "Schumi"
'Red-Bull'-Boss Dietrich Mateschitz hält viel von Heidfeld und Newcomer Vettel, hat Coulthard aber nicht auf seiner Liste
(Motorsport-Total.com/sid) - Nick Heidfeld und Nachwuchsfahrer Sebastian Vettel können sich Hoffnungen auf ein Formel-1-Cockpit beim Jaguar-Nachfolgeteam Red Bull machen. Dietrich Mateschitz, milliardenschwerer Chef des Getränkeherstellers, bestätigte das Interesse an Heidfeld: "Ich halte sehr viel von ihm." Priorität haben für "Quick Nick" allerdings zunächst die Testfahrten für BMW-Williams ab dem 9. Dezember in Jerez, wo der Mönchengladbacher um den zweiten Platz neben dem Australier Mark Webber kämpft.

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Dietrich Mateschitz hofft auf einen Weltmeister aus dem Hause 'Red Bull'
Der 17 Jahre alte Vettel, der überlegen die Formel-BMW-Meisterschaft gewann und in dem siebenmaligen Weltmeister Michael Schumacher einen gewichtigen Fürsprecher hat, besitzt ebenfalls beste Chancen für den Aufstieg in die Königsklasse: "Vettel ist ein Mega-Talent und ein Red-Bull-Junior. Wenn er in der Leistung nicht stagniert, bekommt er bei uns in den nächsten ein bis zwei Jahren seine Formel-1-Chance", erklärte Mateschitz in der 'Bild am Sonntag'. "Wir haben uns zur Mission gemacht, neue Schumachers herauszubringen. Und wenn alles optimal läuft, soll ein neuer 'Schumi' irgendwann den echten schlagen."#w1#
Für die kommende Saison wird der Österreicher Christian Klien ein Angebot bekommen. Neben ihm werden in den kommenden Wochen der aktuelle Formel-3000-Europameister Vitantonio Liuzzi und sein Vorgänger Björn Wirdheim für Red Bull testen. Auch Heidfeld könnte seine Chance bekommen. Der bei McLaren-Mercedes aussortierte Schotte David Coulthard gehört laut Mateschitz dagegen "nicht zu unserer Auswahl".
'Red Bull' hatte den nach dem Ausstieg von Ford zum Kauf stehenden Rennstall Jaguar mit 350 Beschäftigten für eine Million Dollar erworben. Im Jahr 2005 wird das neue Team noch mit dem bisherigen Motorenhersteller Cosworth zusammenarbeiten, danach will Mateschitz ein Supertriebwerk: "Honda, Ferrari, BMW - wenn wir wechseln, wollen wir zum Besten." Der ehemalige BMW-Sportchef Gerhard Berger, wie Mateschitz Österreicher, soll zunächst kein Teamchef bei Red Bull werden, allerdings könnte er künftig eine "größere Rolle" in der neuen Formel-1-Mannschaft spielen.
Red-Bull-Siege in der kommenden Saison bezeichnete Mateschitz als "reine Utopie", allerdings wolle man in Zukunft ganz vorn mitfahren. Jetzt, so Mateschitz, sei genau die richtige Zeit für den Einstieg in der Formel 1, weil sich die Königsklasse wieder in die richtige Richtung entwickle: "Die Kosten kehren wieder auf ein vernünftiges Level zurück, die Fahrer werden bald wieder mehr zählen und die privaten Teams haben die Chance zu gewinnen." Die Formel 1 sei für 'Red Bull' der logische Abschluss seines weltweiten Nachwuchsprogramms im Motorsport.

