• 29.03.2009 18:30

  • von Marco Helgert

Red Bull: Strategien zur Stabilisierung

Red Bull Racing liegt mit dem RB5 ganz weit vorn - damit das aber so bleibt, müssen Weichen gestellt werden, vielleicht auch mit einem Doppeldecker-Diffusor

(Motorsport-Total.com) - Jedes Team möchte natürlich die eigenen Autos bestmöglich vorbereiten und technisch ausstatten, bei Red Bull Racing ist die Lage jedoch ein klein wenig besonders. Sebastian Vettel folgte im RB5 in Australien dem Brawn-Mercedes von Jenson Button - wenn auch nicht wie ein Schatten. Red Bull aber ist eine starke Kraft 2009, soviel konnte gezeigt werden.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Melbourne, Albert Park Melbourne

Enges Heck: Red Bull müsste für einen Doppeldecker-Diffusor groß umbauen

"Wir sind klar hinter Brawn. Zwar ist der Abstand nicht sehr groß, aber groß genug", so Teamchef Christian Horner nach dem Rennen. "Sebastian gab das Beste, um sie im Rennen herauszufordern. Man bekommt aber den Eindruck, dass sie noch etwas in petto haben. Wir waren jedoch vor allen anderen im Feld."#w1#

Sollte die Stärke von Brawn maßgeblich vom Doppeldecker-Diffusor abhängen, ist es für Red Bull essenziell, ein Gleichgewicht herzustellen - auf die eine oder andere Weise. Sollte Brawn den Diffusor nach der Verhandlung am 14. April ändern müssen, bleibt für Red Bull die Lage gleich. Niemand kann jedoch sagen, dass das Berufungsgericht im Sinne der Beschwerdeführer entscheiden wird. Also arbeitet man im Hintergrund bereits auf Hochtouren an einem eigenen Doppeldecker-Diffusor.

Ein möglicher neuer - und teurer - Weg

"Wir haben uns das Konzept schon vor einigen Wochen angesehen, als wir die Autos zum ersten Mal damit haben fahren sehen", erklärte er gegenüber der 'BBC'. "Wenn dieses Design nach dem 14. April als zulässig gilt, dann müssen sieben Teams auf diesem Gebiet entwickeln. Wir würden auch diese Entscheidung akzeptieren, aber ich hätte da gern völlige Klarheit."

"Unsere Jungs haben am Auto über den Winter gut gearbeitet, aber diese Diffusorsache eröffnet einen Weg, der zuvor nicht offen war", so Horner. "Bisher haben wir uns darauf konzentriert, Vorteile mit dem Front- und Heckflügel zu generieren. Aber nun kann man sich auch den Diffusor und den gesamten Unterboden vornehmen."

Eine halbe Sekunde liege man hinter Brawn - so eine vorsichtige Einschätzung. Diese müsse man finden, wenn es nötig ist auch mit einem neuen Diffusor. Nur: Gerade am RB5 könnte das zu einem Problem werden. Adrian Newey setzte an der Hinterradaufhängung allein auf Zugstreben, die mit dem Getriebe verbunden sind.

Im Heck des RB5 geht es auch daher eng zu, eine zweite Lage beim Diffusor wäre nur mit Aufwand zu integrieren, aber immerhin "machbar", wie Horner es ausdrückte. "Das könnte die gesamte hintere Fahrzeughälfte betreffen. Das hätte natürlich auch riesige Kosten in einer wirtschaftlich nicht gerade fantastischen Zeit zur Folge."