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Briatore: "Whiting wurde von diesen Banditen veräppelt"
Der Renault-Teamchef wettert insbesondere gegen Ross Brawn, dessen Team wie zwei weitere Rennställe auf den Doppeldecker-Diffusor setzt
(Motorsport-Total.com) - Die Affäre um die Doppeldecker-Diffusoren der Teams Brawn, Toyota und Williams schlug am Rande des Saisonauftakts in Melbourne hohe Wellen. Kein Blatt nahm Renault-Teamchef Flavio Briatore vor den Mund, der gegenüber italienischen Medien tobte und besonders auf seinen Kollegen Ross Brawn sauer ist, der der Team-Vereinigung FOTA vorsteht, und seiner Meinung nach das Thema vor dem ersten Rennwochenende hätte aus der Welt schaffen sollen.

© xpb.cc
Flavio Briatore ist derzeit auf Ross Brawn nicht gut zu sprechen...
"Wir wissen seit zwei Monaten, dass es dieses Problem gibt, und jemand hätte etwas dagegen tun sollen", wurde Briatore zitiert. "Ich mag das das Verhalten des Technischen Delegierten der FOTA nicht, der diese Angelegenheit sofort hätte melden müssen."#w1#
"Ross hätte fair sein sollen. Vor drei Monaten hätte er herkommen und uns sagen sollen, dass es zwei Interpretationen in Bezug auf den Diffusor gibt. Wenn ich zur FIA oder Ecclestone gehe, dann gehe ich im Namen der FOTA dorthin, nicht im Namen von Renault. Ich mag die Tatsache nicht, dass ein Repräsentativer der FOTA Dinge nicht transparent behandelt."
Briatore bleibt dabei, dass die Diffusor-Lösung verboten gehört, da sie dazu führen könnte, dass der "Ground Effect" in die Königsklasse des Motorsports zurückkehrt: "Sie genügen damit nicht den Grundprinzipien des Reglements."
Die aktuelle Situation bezeichnet der Renault-Teamchef als "ironisch": "Wir sind schon von einem Team dazu gezwungen worden, KERS zu verwenden, wir geben verrückte Mengen an Geld aus, wir haben es, während das Team es am Auto von Kubica nicht einsetzt. Wenn wir in dieser Richtung weitermachen, dann werden wir in Barcelona den Ground Effect haben, müssen dazu jedoch das halbe Auto umbauen. Und dann reden sie darüber, die Kosten zu reduzieren..."
Mit dieser Lösung könne man 14 Prozent Abtrieb gewinnen, innerhalb weniger Monate gar 30 bis 40, ist Briatore überzeugt: "Dann werden die Rundenzeiten um zwei Sekunden sinken. Die Wahrheit ist, als Charlie Whiting (Sicherheitsdelegierter der FIA; Anm. d. Red.) um seine Meinung über die Legalität der Lösung gefragt wurde, da sagte man ihm nicht die ganze Wahrheit. Er wurde von diesen Banditen, den sportlichen Direktoren, veräppelt."
Mittlerweile wurde bekannt, dass die Interpretation des Reglements nichts mit dessen Neugestaltung für 2009 zu tun hat, sondern dass diese auch schon in den Jahren zuvor möglich gewesen wäre: "Brawn hat nie Titel gewonnen, denn sie wurden von Jean Todt und Stefano Domenicali, Flavio Briatore und Ron Dennis gewonnen", verdächtigt Briatore seinen Kollegen, das Schlupfloch zu nutzen, um das Team zum Erfolg zu führen und der "seriösen" Konkurrenz ein Schnippchen zu schlagen.
Brawn zeigte sich von unseren Kollegen von 'Autosport' auf diese Aussagen angesprochen wenig überrascht: "Ich denke, sie waren da etwas emotional. Wenn er einen Schritt zurück geht und darüber nachdenkt, dann waren sie nicht logisch und etwas emotional. Natürlich steht er mit seinem Team im Moment vor einer Herausforderung und er feuert in jede Richtung."

