Red-Bull-Ring-Gegner: Formel 1 verstößt gegen Bescheide

Red-Bull-Ring-Gegner Karl Arbesser brachte schon das erste Projekt in Spielberg zu Fall, jetzt will er einen Grand Prix von Österreich verhindern

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende wird der Red-Bull-Ring in Österreich nach einem jahrelangen Schattendasein als Rennstrecken-Ruine feierlich neu eröffnet. Zuletzt mehrten sich auch die Hoffnungen vieler Fans, dass die Formel 1 auf den topmodernen Kurs in der malerischen Alpenkulisse zurückkehren könnte, schließlich hatte der ehemalige A1-Ring stets für spannende Rennen gesorgt und Neo-Eigentümer Red Bull dominiert derzeit die Königsklasse des Motorsports.

Titel-Bild zur News: Red-Bull-Ring in Spielberg

Wird in Spielberg nie mehr ein Formel-1-Rennen stattfinden?

Doch auch wenn die Region mehrheitlich hinter dem Projekt steht, gibt es vereinzelten, aber heftigen Widerstand gegen die Formel 1. Schlossbesitzer Karl Arbesser war es mit seinem Einspruch gegen einen positiven Bescheid der Umweltverträglichkeits-Prüfung schon gelungen, das gigantische erste Red-Bull-Projekt - ein geplanter Formel-1-Kurs mit einer Motorsport- und Flugakademie - zu Fall zu bringen. Bei der abgespeckten Version wacht er nun darüber, dass die restriktiven Umweltauflagen eingehalten werden.

Abgesehen von Lärmobergrenzen und einem oberen Limit von 30.000 Zuschauern stehen Red Bull nur 85 Betriebstage zur Verfügung. Arbesser stellt gegenüber der 'APA' klar: "Die Formel 1 ist schalltechnisch im Bescheid nicht unterzubringen". Der Steirer, der unter Ring-Befürwortern als Totengräber des Motorsports in Spielberg gilt, erhält vom Land als Ombudsmann der Anrainer 45.000 Euro brutto pro Jahr für Beratungs-, Vertretungs- und Kontrolltätigkeiten.

Mit dem Eigentümer Red Bull geht er weiterhin auf Konfrontation: Er fordert nun eine eigene Messstation, obwohl er zur Red-Bull-Station sogar vertraglichen Zugang hat. Doch mit den Messdaten könne er "nichts anfangen". Als "Verhinderer" sieht er sich allerdings keineswegs: "Ich werde außerordentlich zufrieden sein, wenn das Projekt im Rahmen des Bescheides gut läuft."

Ihm sei allerdings auch aufgefallen, dass die Erwartungen an die neue Rennstrecke zuletzt immer größer wurden. Während der Ball in der Bauzeit zunächst flach gehalten wurde, strichen die Betreiber zuletzt immer wieder die positiven wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Effekte heraus. "Da schaue ich einfach interessiert zu und wundere mich", so Arbesser.

Folgen Sie uns!

Formel-1-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Formel-1-Newsletter von Motorsport-Total.com!