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Red-Bull-Poker: Wird Ricciardo bei Lotus geparkt?
Vier Red-Bull-Junioren kämpfen um zwei Toro-Rosso-Cockpits - Glaubt man aber aktuellen Spekulationen, dann könnte Daniel Ricciardo bei Lotus geparkt werden
(Motorsport-Total.com) - Die Red-Bull-Junioren warten derzeit gespannt auf eine Fahrerentscheidung. Mit den Toro-Rosso-Stammpiloten Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari sowie HRT-Rookie Daniel Ricciardo und Renault-World-Series-Vizemeister Jean-Eric Vergne hoffen vier Piloten in der kommenden Saison auf Renneinsätze in der Formel 1.

© xpb.cc
Bei Toro Rosso wird es eng: Muss Ricciardo wieder Platz machen?
Vor allem der Schweizer Buemi steht unter enormem Druck, denn er beendet nun seine dritte volle Formel-1-Saison und konnte sich wie schon im Vorjahr nicht gegen den jüngeren Teamkollegen Alguersuari durchsetzen. Der starke Young-Driver-Test Vergnes im Red-Bull-Boliden und die Tatsache, dass Ricciardo seinen routinierten HRT-Teamkollegen Tonio Liuzzi im Griff hat, machen die Situation noch schwieriger - zudem hatte Buemi in den Rennen zuletzt Technikpech und konnte sein Potenzial nicht zeigen.
Ricciardo bewahrt Ruhe
Die Youngsters tappen derzeit in Hinblick auf die Fahrerentscheidung von Red-Bull-Juniorteam-Chef Helmut Marko komplett im Dunkeln. "Wir wissen nicht genau, was nächstes Jahr passieren wird", gibt sich Ricciardo ratlos. Durch die diffuse Situation möchte er sich aber nicht aus dem Rhythmus bringen lassen: "Ich werde jetzt einfach für den Moment leben, an diesem Wochenende mein Bestes geben und dann werden wir sehen, was kommt."
Mit seiner eigenen Leistung ist der "Aussie" zufrieden: "Das war nicht schlecht. Natürlich hat es eine Zeitlang gedauert, bis sich das Rad richtig zu drehen begann, aber ich denke, dass ich in Schwung gekommen bin und seither einige sehr gute Rennen und auch Qualifyings hatte." Zumal er sich erst an die Formel 1 gewöhnen musste: "Es ist nicht leicht, zur Saisonmitte einzusteigen. Es gibt immer Dinge, mit denen man nicht hundertprozentig zufrieden ist, oder Dinge, die man besser machen kann."
Kein Platz für Ricciardo bei HRT
Diese Saison war es ursprünglich am Plan gestanden, Ricciardo nach einigen Freitag-Trainings zur Saisonmitte in eines der Toro-Rosso-Stamm-Cockpits zu setzen. Doch Alguersuaris Leistungsexplosion kam gerade noch rechtzeitig und rettete dessen Karriere - der Testfahrer musste sein Debüt somit im deutlich schwächeren HRT-Team geben.
Ob es diese Option auch in der kommenden Saison geben wird, ist derzeit anzuzweifeln. Tonio Liuzzi HRT dürfte bei HRT einen Zweijahres-Vertrag besitzen, zudem verpflichtete man erst vor wenigen Tagen Routinier Pedro de la Rosa bis Ende 2013.
Ricciardo zu Lotus, Vergne als Freitag-Tester?
Laut Informationen der Kollegen von 'Autosport' streckt Red Bull aber nun seine Fühler zu einem anderen "neuen" Team aus: Lotus. Dort steht Jarno Trulli nach mäßigen Leistungen in den vergangenen zwei Jahren auf der Kippe. Sein Vertrag wurde zwar für 2012 verlängert, wenn aber ein Pilot das nötige Geld mitbringt, könnte man den Italiener ausbezahlen. Red Bull hätte dafür die finanziellen Mittel, zudem ist man ohnehin Partner von Tony Fernandes' Rennstall, der aus Milton Keynes Getriebe und KERS bezieht.
Angeblich denkt man nun darüber nach, Ricciardo bei Lotus unterzubringen, während sich Vergne mit Freitags-Einsätzen im Toro Rosso auf seine Formel-1-Karriere vorbereiten kann. Der Franzose hat gegenüber dem Australier einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Der Red-Bull-Energydrink wurde erst vor wenigen Jahren in Frankreich erlaubt, seitdem bemüht sich der österreichische Konzern, am dortigen Markt Fuß zu fassen. Es ist nicht auszuschließen, dass er sich dadurch langfristig bessere Chancen auf ein Toro-Rosso-Cockpit ausrechnen darf als sein Kollege aus "Down Under".
Zunächst ist es aber auch nicht ausgeschlossen, dass Buemi und Algueruari eine erneute Chance beim Red-Bull-B-Team erhalten. Teamchef Franz Tost stellte kürzlich klar, dass er den Schweizer grundsätzlich für den schnelleren seiner beiden Piloten hält, dieser aber mental noch zulegen müsse. Ein Rauswurf des Spaniers ist aber durch seine ansteigende Formkurve 2011 nur schwer zu rechtfertigen.

