Red Bull: Mit Ricciardo in die Zukunft

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko über die Gründe für die Verpflichtung von Daniel Ricciardo, der laut Karl Wendlinger eine gute Wahl für das Team ist

(Motorsport-Total.com) - Scheiterte der wochenlang kolportierte Wechsel von Kimi Räikkönen zu Red Bull letztlich am Alter des Finnen? Räikkönen wird in gut fünf Wochen 34 Jahre alt und ist damit nur drei Jahre jünger als Mark Webber, dessen Cockpit es für die Saison 2014 neu zu besetzen galt. Red Bull entschied sich letztlich für den 24-jährigen Daniel Ricciardo aus dem eigenen Nachwuchsprogramm, der nach zwei Jahren bei Toro Rosso nun befördert wird.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Mit seinen 24 Jahren ist Daniel Ricciardo knapp zehn Jahre jünger als Kimi Räikkönen Zoom

"Wir haben die Entscheidung dahingehend getroffen, was für uns langfristig gesehen das Beste ist. Der Vertrag ist auf drei Jahre ausgelegt. So gesehen war Daniel derjenige, der für unser Team die besten Perspektiven bot", erklärt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber der brasilianischen Tageszeitung 'O Estado de S.Paulo' die Fahrerwahl.

Der 70-jährige Österreicher räumt allerdings ein, dass das Alter nicht der einzige Grund war, warum man sich gegen Räikkönen entschieden hat: "Zwei Fahrer wie Sebastian und Kimi zu managen, das wäre nicht einfach. Jeder der beiden hätte den Anspruch, der Beste zu sein." Die Erwartungshaltung des Teams an Neuzugang Ricciardo ist davon allerdings nicht allzu weit entfernt. "Wir wollen, dass Daniel so schnell ist wie Mark. Mark fuhr manchmal auf dem Level von Sebastian und manchmal sogar schneller. Das ist es, was wir uns auch von Ricciardo wünschen", so Marko.

Ex-Formel-1-Pilot Karl Wendlinger findet, dass Red Bull die richtige Wahl getroffen hat. Am vergangenen Sonntag in Monza fuhr Ricciardo auf Platz sieben, nachdem er in den Wochen zuvor vor allem durch starke Qualifying-Auftritte von sich reden gemacht hatte. "Ich glaube, diese Leistungen bringt er nicht, weil er nächstes Jahr Red-Bull-Fahrer ist, sondern weil er einfach gut ist. Ich finde, das ist eine tolle Entscheidung. Er ist ein junger Mann auf dem aufsteigenden Ast. Er bringt tolle Leistungen, ist seriös und sehr professionell", lobt Wendlinger Red-Bull-Neuzugang Ricciardo gegenüber 'ServusTV'.

"Für uns ist es gut, dass diese Fahrerdiskussion jetzt vom Tisch ist", hält Red-Bull-Teamchef Christian Horner in diesem Zusammenhang fest und bezeichnet Ricciardo als den Kandidaten, "der sich zum Schluss anbot, denn er kennt das Team und das Team kennt ihn gut". Bei den Red-Bull-Testfahrten in dieser Woche in Barcelona wird Ricciardo nach dem Young-Driver-Test in Silverstone zum zweiten Mal in diesem Jahr für sein zukünftiges Team im Auto sitzen.