• 08.09.2013 15:23

Tost lobt "steile Lernkurve" von Ricciardo

Der Toro-Rosso-Teamchef traut Daniel Ricciardo bei Red Bull einiges zu, möchte dem Australier aber Zeit geben, um Erfahrungen zu sammeln

(Motorsport-Total.com/Sky) - Daniel Ricciardo wird Toro Rosso Ende der Saison verlassen und Mark Webbers Platz bei Red Bull einnehmen. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost freut sich, dem Mutterteam einen weiteren Piloten bereitzustellen. Mit Sebastian Vettel wurde im Red-Bull-Nachwuchsteam bereits ein großes Talent herangezüchtet. Bei Red Bull trifft Ricciardo auf den Deutschen und muss sich von da an mit ihm messen lassen. Tost spricht im Interview über den Transfer und die Aussichten für 2014.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Franz Tost muss sich für die kommende Saison einen neuen Fahrer suchen Zoom

Frage: "Wie schwierig wird es für die Ingenieure, Daniel Ricciardo in den Red Bull zu bekommen?"
Franz Tost: "Das ist überhaupt kein Problem. Der Daniel Ricciardo passt gut rein. Er ist nicht anders proportioniert wie andere Fahrer. Wenn das deren größtes Problem ist, dann haben sie überhaupt kein Problem."

Frage: "Was überwiegt, große Genugtuung, dass es ein weiterer Fahrer geschafft hat oder Wehmut, einen guten Fahrer zu verlieren?"
Tost: "Beides. Auf der einen Seite freuen wir uns, dass er den Sprung zu Red Bull geschafft hat. Red Bull und Dietrich Mateschitz haben Toro Rosso gegründet, um junge Red-Bull-Piloten auszubilden und später ins Team zu holen. Aus diesem Grund freuen wir uns. Andererseits verlieren wir einen sehr guten und konkurrenzfähigen Fahrer. Jetzt stellt sich die Frage, wen wir finden, um ähnlich gute Leistungen zu erzielen. Es sollte jemand sein, der ein ähnliches Potenzial mitbringt, damit man aufbauen kann."

Frage: "Wie lange wird es dauern, bis Daniel Ricciardo auf Augenhöhe zu Sebastian Vettel ist?"
Tost: "Das dauert ein bisschen. Er muss sich an das Team gewöhnen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Sebastian Vettel ein dreimaliger Weltmeister - hoffentlich dann im nächsten Jahr vierfacher Weltmeister - ist. Vom reinen Tempo erwarte ich, dass er sofort dabei ist. Aber die Erfahrung eines Sebastian Vettel fehlt ihm noch. In den vergangenen Monaten hat er eine steile Lernkurve hingelegt. Ich bin mir sicher, dass er bei Red Bull an Sebastian Vettels Seite sehr gute Leistungen bringen wird."


Fotos: Red Bull feiert Mark Webbers Karriere


Frage: "Bräuchte Sebastian Vettel nicht einen Fahrer an seiner Seite, der ihn noch mehr antreibt?"
Tost: "Nein, einen Sebastian Vettel muss man nicht unter Druck setzen. Er ist ein sehr leidenschaftlicher Formel-1-Fahrer, der sehr viel Disziplin hat. Er braucht niemanden, der ihn pusht, weil er ohnehin schon immer am Limit ist."