• 12.03.2015 14:25

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Red Bull fordert: Chassis muss wieder wichtiger werden

Christian Horner ist der Meinung, dass die Formel-1-Boliden in Sachen Kurvengeschwindigkeit problemlos zulegen können: "Teilweise auf GP2-Niveau"

(Motorsport-Total.com) - Red Bull war jahrelang dafür bekannt, mit technischen Wunderwerken seines Superhirns Adrian Newey die Konkurrenz zu foppen. Seit der Antriebsnovelle 2014 klappt das nicht mehr - und Christian Horner wünscht sich die alten Zeiten zurück. "Es gibt noch eine Menge Luft nach oben, was die Geschwindigkeit angeht, besonders die der Autos in den Kurven", sagt der Teamchef im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und glaubt: "Wir könnten es hinbekommen, den Piloten noch mehr abzuverlangen."

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Adrian Newey

Horner könnte sein nur noch beratendes Superhirn wieder ins Spiel bringen Zoom

Horner wünscht sich drei Faktoren, die die Leistung eines Autos im gleichen Maße beeinflussen: den Fahrer, das Chassis inklusive der Reifen und den Antriebsstrang. "Sie sollten ausgeglichen sein", fordert er und bemängelt: "Wir sind aus der Balance geraten." Selbstverständlich spricht der Renault-geplagte Horner wie so oft über den ungeliebten V6-Hybrid, der die Hackordnung prägt. Weil er dem Piloten per se einen maßgeblichen Einfluss unterstellt, gerät also das Chassis in den Blickpunkt.

Es soll laut Red Bull wieder näher an den Antrieb heranrücken. Wie das mit der jüngsten Idee, die Arbeit im Windkanal zu verbieten, um Kosten zu sparen, zusammenpasst, bleibt das Geheimnis des Christian Horner. Er wünscht sich höhere Kurvengeschwindigkeiten und hat keinerlei Bedenken bezüglich der Sicherheit. "Wir sind so weit unter dem Limit, dass die FIA es bedenkenlos abnicken könnte, wenn wir ein ganzes Stück schneller werden. Derzeit sind wir an bestimmten Stellen fast auf GP2-Niveau."

Horner hält es für möglich, aus den aktuellen Boliden mehr herauszukitzeln, um "fünf oder sechs Sekunden" schneller zu werden und denkt an Richtwerte aus den Jahren 2004 bis 2009. "Sogar auf den Strecken von heute", meint der Brite. "Die FIA hat schon mehrmals klargemacht, dass es Spielräume gibt, um die Latte höher zu legen."