Red Bull dementiert: Auto nicht auf Verstappen zugeschnitten

Red Bull reagiert auf Aussagen von Sergio Perez, dass ihm der RB18 nicht mehr so gut liegen würde wie zu Saisonbeginn: Keine bewusste Bevorzugung von Max Verstappen

(Motorsport-Total.com) - Red Bull dementiert, dass man den RB18 absichtlich in die Richtung von Max Verstappen entwickelt und es Sergio Perez damit schwerer macht, mit dem Auto zurechtzukommen. Der Mexikaner hatte vor dem Event in Spielberg gemeint, dass sich das Auto von seinem Wohlgefühl etwas entfernen würde: "Ich habe mich nicht mehr so wohl gefühlt wie am Anfang. Sagen wir es so."

Titel-Bild zur News: Sergio Perez (Red Bull RB18) im Training zum Formel-1-Rennen in Spielberg 2022

Sergio Perez kam zuletzt nicht mehr so gut mit dem Auto zurecht Zoom

Red Bulls Chefingenieur Paul Monaghan betont jedoch, dass es im Team keine Bemühungen gibt, das Auto extra an seinen Teamkollegen Verstappen anzupassen. Stattdessen seien die Veränderungen einfach Teil des normalen Entwicklungsprozesses.

"Ich bin mir nicht bewusst, dass wir absichtlich einen Schritt unternommen haben, um das Auto weniger nach seinem Geschmack zu gestalten", sagt Monaghan.

"Es ist nicht einfach, Autos schneller zu machen. Und wenn man im Rahmen eines recht engen Technischen Reglements und der damit verbundenen Freiheiten eine Möglichkeit findet, das Auto schneller zu machen, wird man sie oft nutzen, wenn es im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten liegt", betont er weiter.

Monaghan sagt, dass es schon sein könne, dass es für Verstappen einfacher war, sich an die Veränderungen anzupassen. "Vielleicht hat sein Set-up ein bisschen besser gepasst als das von Checo. Aber es ist ja nicht so, dass das Auto in seinen Parametern feststeht und Checo die Abstimmung nicht noch einmal nach seinem Geschmack verändern kann."

"Brauchen beide Autos vorn"

Er sieht auch keinen Grund, warum man dem Mexikaner die Möglichkeit schnell zu fahren vorenthalten sollte: "Wir jagen nach beiden Titeln, und wir brauchen beide Autos idealerweise vor Ferrari und Mercedes. Also werden wir alles tun, um die beiden dort hinzubringen", betont er.


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Dabei gibt es laut Monaghan durchaus Möglichkeiten, das Auto mehr nach Perez' Geschmack zu machen. "Es sollte im Rahmen unserer Möglichkeiten liegen, etwas zu finden, das ihm vielleicht ein bisschen mehr zusagt", sagt er. "Und das Gleichgewicht zwischen den Fahrern ändert sich im Laufe einer Saison immer."

Perez konnte Verstappen in dieser Saison schon dreimal im Qualifying schlagen - das ist öfter, als es ihm und Vorgänger Alexander Albon zuvor in zwei Saisons zusammen gelungen war (zur Übersicht der Duelle). "Das hat ein Teamkollege von Max schon lange nicht mehr geschafft", sagt Monaghan. "Es ist also ein Auf und Ab."

Kleiner Kampf innerhalb des Teams

Das Team möchte, dass beide Autos konkurrenzfähig sind. Darum findet auch innerhalb der Garage ein kleiner Konkurrenzkampf statt: "Max ist keiner, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht, Checo auch nicht, und wir auch nicht", betont der Chefingenieur.


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"Wir haben also ein Rennen innerhalb unseres Teams. Aber sie dürfen nicht vergessen, dass sie beide im selben Team fahren, und dann ist unser Rennen gegen unsere Nachbarn (Ferrari und Mercedes; Anm. d. Red.), die beide froh sind, wenn sie uns hinter sich sehen."

"Unser Kampf findet also an vielen Fronten statt. Aber eine davon würde ich nicht als Kampf betrachten, sondern eher als unsere Herausforderung. Und das sind vor allem unsere beiden Fahrer, und wir werden sie so gut wie möglich unterstützen."