Vettel über E-Fuels: Der Preis ist nicht das Problem

Sebastian Vettel wünscht sich, dass die Formel 1 mit dem neuen Motorenreglement in die richtige Richtung geht - Preis beim Thema E-Fuel kein Argument

(Motorsport-Total.com) - Mit seiner Demofahrt mit nachhaltigem Sprit im Williams FW14B hat Sebastian Vettel in Silverstone für Aufsehen gesorgt. Der Deutsche findet, dass sich auch die Formel 1 mit dem neuen Motorenreglement ab 2026 Gedanken darüber machen sollte, in Sachen Benzin den richtigen Weg einzuschlagen.

Titel-Bild zur News: Nigel Mansell, Sebastian Vettel

Sebastian Vettel fuhr den Williams von 1992 mit nachhaltigem Kraftstoff Zoom

Doch nicht nur das: Auch die Motoren selbst würde er auf den Prüfstand stellen, weil diese heutzutage keine Relevanz für den normalen Straßenwagenmarkt haben. "Unsere Motoren sind unglaublich. Sie sind kraftvoll und unheimlich effizient", sagt er.

"Sie sind vermutlich der effizienteste Motor auf der Welt. Gut, ich kenne nicht alle Motoren der Welt, aber sie gehören zu den effizientesten. Aber wirst du diesen Motor jemals in einem Auto fahren, das du irgendwann kaufst oder mal gekauft hast? Nein", lautet seine klare Antwort.

Preis spielt keine Rolle

Der Sprit, den Vettel bei seinem Demorun in Silverstone benutzt hat, war mit einem Preis von 5,95 Euro pro Liter deutlich teurer als herkömmlicher Kraftstoff an der Tankstelle - auch wenn viele behaupten würden, dass wir davon nicht mehr weit weg sind.

"Aber man darf nicht vergessen, dass sich die Fahrzeuge mit normalem Sprit und dem, was ich gekauft habe, enorm unterscheiden", sagt Vettel. "Es gibt also viel Spielraum für Preissenkungen und so weiter. Und die andere Seite wird mittelfristig und langfristig weiter steigen. Es wird nur nach oben gehen."


Fotostrecke: Sebastian Vettel im Mansell-Williams von 1992

Der Kraftstoff, den die Formel 1 benutzt, sei laut dem viermaligen Weltmeister noch einmal "mindestens vier- oder fünfmal teurer" als sein nachhaltiger Sprit aus dem Williams-Run. "Geld ist also nicht das Problem", sagt er über die mögliche Nutzung von nachhaltigem Sprit.

Formel-1-Motoren zu komplex für die Straße

Was das Formel-1-Benzin so teuer mache, sei die Entwicklung, die im Einklang mit den Motoren geschieht, um immer mehr Performance herauszuholen. "Das kann aber außer Kontrolle geraten und dazu führen, dass unsere Motoren jetzt so komplex sind, dass man davon niemals auf der Straße profitieren wird", fürchtet Vettel.

Er nimmt die Verantwortlichen in die Pflicht, dass sie ein Reglement "aus den richtigen Gründen" entwerfen. Und diese Gründe seien "sehr klar und einfach", wie er sagt.


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Kosten spielen dabei natürlich auch eine Rolle. "Denn diese Motoren kosten ein Vermögen, ihre Entwicklung kostet bis zu diesem Zeitpunkt ein Vermögen. Und sie haben bisher keinen wirklichen Konsens gefunden, in welche Richtung sie ab 2026 gehen wollen. Das ist die Schwierigkeit, denke ich, weil zu viele Leute versuchen, sich einig zu werden."