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Red Bull: Chassis "auf Mercedes-Niveau", Motor mit Manko

Während Kwjat den Aufwärtstrend bei Red Bull im Verlauf der Saison 2015 lobt, sieht Ricciardo das Chassis in einer Liga mit Mercedes, fordert von Renault aber mehr

(Motorsport-Total.com) - Für das ehemalige Weltmeisterteam Red Bull geht an diesem Wochenende in Abu Dhabi ein ereignisreiches Jahr zu Ende, das aller Voraussicht nach zwar ohne Saisonsieg enden wird, in dem der Trend aber in die richtige Richtung zeigt. Platz vier in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft hat die Truppe rund um Christian Horner sicher. Die beiden Piloten Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo kämpfen in der Fahrer-Weltmeisterschaft darum, wer von beiden die Saison auf Platz sieben abschließt.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat, Daniel Ricciardo, Felipe Massa

Daniil Kwjat ist drauf und dran, die Saison besser als Daniel Ricciardo abzuschließen Zoom

Kwjat hält mit zehn Punkten Vorsprung auf Ricciardo die Trümpfe für WM-Platz sieben in der Hand. "Der Auftakt in die Saison war schmerzhaft, doch anschließend ging es im Rahmen unserer Möglichkeiten nach nach vorn und wir haben uns stabilisiert. Darauf können wir stolz sein. Wir hatten einige starke Rennen und haben gut gepunktet", zieht Kwjat vor dem Saisonfinale Bilanz. Als Highlight bezeichnet der Russe seinen zweiten Platz beim Grand Prix von Ungarn: "Der Podestplatz war der Höhepunkt, auch wenn es nicht mein bestes Rennen war."

Ricciardo hat zwar einen Podestplatz mehr als Kwjat auf dem Konto, im Gegenzug aber zwei Nullnummern mehr. Die Bilanz des Australiers stellt vor allem die Vorzüge des Red-Bull-Chassis in den Fokus. "Zu Beginn des Jahres hatten wir nicht das schnellste Auto. Das Chassis hatte einige Defizite. Dann aber wurden Veränderungen vorgenommen. Seither ist das Chassis mehr oder weniger auf dem Level des vergangenen Jahres und damit so gut wie der Mercedes."

Von ernsthafter Konkurrenz für die Silberpfeile konnte im Lager der "Bullen" anno 2015 dennoch keine Rede sein. Die Frage ist: Kann Renault - aller Voraussicht nach auch 2016 der Motorenpartner von Red Bull - über Winter entscheidend nachlegen? "Es liegt auf der Hand, dass sie noch Arbeit vor sich haben", spielt Ricciardo auf die Tatsache an, dass im Heck seines RB11 an diesem Wochenende die gleiche Spezifikation des französischen V6-Turbos werkelt wie im Auto von Teamkollege Kwjat.

Vor zwei Wochen war Ricciardo mit einer neuen Spezifikation unterwegs. Diese jedoch erfüllte die Erwartungen nicht. "Wir hatten in Brasilien die D-Spezifikation, oder wie auch immer sie heißt, im Einsatz. Der Effekt hielt sich aber in Grenzen. Ich würde sagen, es braucht einen Richtungswechsel", nimmt Ricciardo die Renault-Ingenieure in die Pflicht und legt mit Blick auf die Vorzüge des Chassis nach: "Wenn wir mehr Power hätten, könnten wir wahrscheinlich Rennen gewinnen."