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Rechtspopulist Haider ist für Minardi kein Problem

Dass Patrick Friesacher vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider unterstützt wird, nimmt man bei Minardi ohne Sorgen zur Kenntnis

(Motorsport-Total.com) - Als Patrick Friesacher am Dienstag im Veldener Casino am Wörthersee offiziell als neuer Minardi-Pilot präsentiert wurde, gab es auch einige überaus skeptische Blicke. Hintergrund: Der 24-Jährige ließ sich mit dem umstrittenen Politiker Jörg Haider fotografieren, der sich bei der Pressekonferenz quasi selbst ins Rampenlicht rückte.

Titel-Bild zur News: Jörg Haider und Patrick Friesacher

Viel Wirbel um nichts: Politiker Jörg Haider mit Patrick Friesacher in Velden

Haider ist politisch in der rechtspopulistischen Ecke anzusiedeln und fiel in der Vergangenheit immer wieder durch umstrittene Äußerungen - beispielsweise über die Beschäftigungspolitik im Dritten Reich - auf. In den 90er-Jahren avancierte er in Österreich zum Polit-Superstar, als er die Kleinpartei FPÖ über die 20-Prozent-Marke und schließlich im Rahmen einer fragwürdigen Koalitionsbildung sogar in die Regierung mit der konservativen ÖVP führte.#w1#

Europa reagierte im Jahr 2000 auf dieses Wahlergebnis mit strikten diplomatischen und wirtschaftlichen Sanktionen, die erst Monate später wieder aufgehoben wurden. Im Zuge der internationalen Medienberichterstattung wurde Haider in einem äußerst zweifelhaften Licht dargestellt, obwohl er inzwischen als gemäßigt gilt. Außerdem hat er sich längst aus der Bundespolitik zurückgezogen und ist nun nur noch Landeshauptmann in Kärnten.

Beim Friesacher-Deal hatte Haider seine Hände unterstützend im Spiel: "Er hat mitgeholfen, dass gewisse Partner ins Boot springen, und das Land Kärnten unterstützt mich auch", erklärte der Neo-Minardi-Pilot gegenüber 'F1Total.com'. Und der Rennstall aus Faenza will sich gar nicht erst auf Diskussionen über dieses Thema einlassen: "In der Formel 1 geht es nicht um Politik. Wir haben unsere eigene Politik", wird ein Teamsprecher von 'F1Racing.net' zitiert.