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Ralf Schumacher: "Weiß nicht, wie gut Williams ist"
Der jüngere Schumacher glaubt, dass BMW noch immer den stärksten Motor hat, und spricht über diverse Transfergerüchte
(Motorsport-Total.com) - Mitte Juni bedeutet in der Formel 1 immer die Blüte der so genannten "Silly Season", in der fast täglich mehr oder weniger fundierte Transfergerüchte die Runde machen. Davon betroffen ist in diesem Jahr auch Ralf Schumacher, dessen BMW-Williams-Vertrag mit Saisonende abläuft.

© xpb.cc
Will seinen Fans keinen neuerlichen Sieg in Montreal versprechen: Ralf Schumacher
Noch immer hat sich der Deutsche nicht festgelegt, ob er - wie von vielen Zeitungen schon verkündet - dem Ruf des Geldes zu Toyota folgen will oder doch lieber noch einmal zwei Jahre bei seinem derzeitigen Rennstall anhängt. Auch gestern in Kanada ließ sich Schumacher dazu keine konkreten Statements entlocken, aber er ließ wenigstens durchblicken, dass er sich im Moment sehr intensiv mit der Frage über seine Zukunft beschäftigt.#w1#
"Zur Zeit gibt es nur ein Team und das ist Ferrari"
"Ob ich bleibe oder nicht, ist keine kurzfristige Entscheidung, denn zur Zeit gibt es nur ein Team und das ist Ferrari", erklärte er gegenüber Pressevertretern im Fahrerlager in Montreal. "Bei jedem anderen Team dauert es ein, zwei Jahre, bis du um die Weltmeisterschaft fahren kannst. Ich schaue mich nach meinen Möglichkeiten um, denn ich habe das Ziel, einmal Weltmeister zu werden, noch nicht aufgegeben. Dafür stehen mir mehr als zwei Optionen offen."
Welche Rennställe neben BMW-Williams und Toyota an seinen Diensten interessiert sein könnten, ist jedoch unklar. Klar hingegen, dass sich Schumacher von seinen Williams-Jahren mehr erwartet hatte: "Als ich hierher gekommen bin, waren meine Hoffnungen andere, das steht fest. Es war aber bis jetzt eine schöne Zeit - ich würde mich wieder so entscheiden. Andererseits bin ich jetzt schon sechs Jahre hier und nach sechs Jahren nimmt man so eine Entscheidung nicht auf die leichte Schulter."
Unterschwellig deutete der jüngere Bruder von Weltmeister Michael Schumacher an, dass er gerne noch die nächsten Rennen abwarten würde, um sich ein Bild davon machen zu können, wie sich BMW-Williams in nächster Zeit weiterentwickelt. Ab dem Grand Prix von Frankreich soll ja eine runderneuerte Aerodynamik zur Verfügung stehen, von der sich beispielsweise Teamkollege Montoya noch den einen oder anderen Sieg verspricht.
Taktisches Abwarten vor möglicher Vertragsverlängerung
"Im Moment weiß ich nicht, wie gut Williams ist", so Schumacher achselzuckend. "Das müssen wir abwarten. Ich habe mich darauf gefreut, wieder Rennen zu gewinnen, aber das ist uns wegen Fahrfehlern nicht gelungen und auch wegen dem Auto. Alle arbeiten rund um die Uhr daran, das Ding zu drehen - und genau darauf warte ich." Spätestens im August wird er sich aber entscheiden müssen, denn dann gibt Toyota in der Regel die Fahrerpaarung für die jeweils kommende Saison bekannt.
So sehr der Wahl-Österreicher an der Konkurrenzfähigkeit des Williams-Boliden zweifelt, so sicher ist er sich in Bezug auf die Leistung des BMW-Aggregats: "Ich denke, dass unser BMW-Motor immer noch einer der stärksten, wenn nicht sogar der stärkste Motor ist. Allerdings muss man auch zugeben, dass wir nicht mehr so dominant sind wie vielleicht vergangenes Jahr. Die anderen Teams haben auf jeden Fall aufgeholt. Ich würde Ferrari, Honda - wahrscheinlich auch Toyota - auf eine Stufe mit uns stellen."
"Einen Schritt nach vorn" habe man bei den letzten Tests gemacht, fuhr er fort, "aber das wird noch nicht für einen Sieg aus eigener Kraft reichen. Michael zieht vorne seine Kreise, ich kämpfe im Mittelfeld ums Überleben - ein heißes Duell schaut anders aus. Aber wer weiß schon, was am Wochenende passiert. Ich werde wieder versuchen, mein Bestes zu geben." Wie man in Kanada Michael Schumacher besiegt, weiß er ja noch von 2001...

