• 11.06.2004 10:34

  • von Fabian Hust

Langweile in der Formel 1: Schumacher-Brüder uneinig

Ralf Schumacher empfindet die Ferrari-Dominanz als Spannungstöter in der Formel 1 - Bruder Michael sieht das natürlich anders

(Motorsport-Total.com) - Für viele Fans steht der neue und alte Weltmeister schon vor dem Ende der ersten Saisonhälfte in der Formel 1 fest. Sechs Siege aus sieben Rennen sprechen ja auch eine deutliche Sprache. Ralf Schumacher, der mit dem BMW-Williams-Team in dieser Saison eigentlich um den WM-Titel fahren wollte, findet, dass die Formel 1 wegen der anhaltenden Dominanz seines Bruders und Ferrari langsam aber sicher langweilig wird.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher, Sonntagssieger mit Abokarte, wird es noch nicht langweilig

"Es wird langsam langweilig für uns alle, da wir nicht in der Lage sind, sie zu schlagen", so der 28-Jährige. "Wir haben es nun schon viele Jahre probiert, aber sie haben etwas, das wir alle noch nicht rausgefunden haben." Derzeit hat Michael Schumacher exakt fünf Mal so viele WM-Zähler auf seinem Konto wie Bruder Ralf.#w1#

Michael Schumacher sieht die aktuelle Situation natürlich völlig anders: "Im Moment passiert etwas Einzigartiges und Besonderes mit Ferrari. Die Leute wollen so etwas sehen. Ich glaube, alle warten auch darauf zu sehen, wer uns als Erstes schlagen kann." Auch die Tatsache, dass er dem Feld eigentlich in jedem Rennen ungefährdet auf und davonzieht, ist laut dem 35-Jährigen kein Problem: "In der Formel 1 gab es noch nie die Aufregung vieler Überholmanöver wie bei Motorradrennen. Das war noch nie der Fall."

Der Ferrari-Pilot ist sich sicher, dass die Fans den Sport dennoch lieben, ein sicheres Anzeichen dafür seien die jährlich zunehmenden Einschaltquoten - trotz fehlender Überholmanöver: "Nehmen wir als Beispiel Fußball und Basketball. Die einen mögen Fußball, die anderen Basketball, dabei gibt es im Basketball doch mehr Körbe als im Fußball Tore. Man sollte in der Formel 1 den Sport immer unterstreichen und nicht versuchen, künstliche Regeln zu schaffen, um die Show besser und die TV-Anstalten glücklicher zu machen."