• 20.05.2002 16:13

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher und der Fluch von Monte Carlo

Wenn eine Rennstrecke nicht zu Ralf Schumacher passt und umgekehrt, dann ist das wohl Monte Carlo

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher und der Große Preis von Monaco in Monte Carlo ? das ist alles andere als eine Erfolgsstory. Während Bruder Michael im Fürstentum schon fünf Mal gewinnen konnte, kam Ralf Schumacher bei keinem seiner fünf Einsätze ins Ziel. 1997 qualifizierte er sich im Jordan-Peugeot auf dem sechsten Platz, fiel dann aber nach einem Dreher aus. 1998 folgte nach einem 16. Startplatz ein Aufhängungsschaden. 1999 im Williams-Supertec kam der Kerpener ebenfalls nicht über Startposition 16 hinaus und musste nach einem Dreher aufgeben.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher würde Monaco am liebsten aus dem Rennkalender streichen

2000 dann der wohl unangenehmste Auftritt im Leitplankenkanal, als der BMW-Williams-Pilot von Startplatz neun aus gestartet in der 'Sainte Dévote' in die Leitplanken rutschte und sich dabei eine tiefe Fleischwunde zuzog, die mit drei Stichen im Krankenhaus genäht werden musste. Auch im letzten Jahr lief es nicht besonders gut. Von Rang fünf ins Rennen gegangen musste der jüngere Schumacher wegen technischen Problemen aufgeben.

Bevor Ralf Schumacher sich in dieser Woche auf den Weg nach Monaco macht, wo ja schon am Mittwoch die Pressekonferenz und am Donnerstag das Training stattfindet, macht der 26-Jährige einen Abstecher nach Clermont-Ferrand, wo er das Michelin-Werk besucht. Dort wird es sicherlich auch einige kritische Worte des Deutschen geben, denn auch Michelin muss hart arbeiten, damit man näher an Ferrari rankommen kann: "Wenn wir es in diesem Jahr nicht schaffen, weitere Schritte in Richtung Ferrari zu machen, dann brauchen wir uns gar nicht mit dem Gedanken beschäftigen, sie im nächsten Jahr - so lautete ja der ursprüngliche Zeitplan - zu schlagen", wird Schumacher auf seiner Homepage zitiert.

Seit Jahren bezeichnet Ralf Schumacher Monte Carlo als nicht mehr zeitgemäß und als viel zu gefährlich. Der Familienvater fährt dort, weil er es muss, nicht wie Bruder Michael, der dort fährt, weil es ihm Spaß macht. "In Monaco würde ich einfach gerne mal in den Punkten ankommen, das wäre ja schon ein Erfolg für mich", so Ralf Schumacher. "Spaß beiseite, aber um ehrlich zu sein, fühle ich mich auf dieser Strecke nicht so ganz wohl. Irgendjemand hat einmal einen sehr treffenden Vergleich gezogen: In Monaco Formel 1 fahren, ist wie mit einem Helikopter im Wohnzimmer zu fliegen - mehr ist dazu wohl nicht zu sagen. Andererseits würde ich bei der Siegerehrung in der Fürstenloge schon gerne einen Handkuss für eine Prinzessin loswerden..."