Ralf Schumacher: Hamilton und Russell "scheinen sich gar nicht grün zu sein"

Ralf Schumacher sieht bei Ferrari im Hinblick auf 2024 positivere Zeichen als bei Mercedes - Lewis Hamilton gesteht, dass der Mercedes "noch kein Siegerauto" sei

(Motorsport-Total.com) - Mercedes will in der Formel-1-Saison 2024 wieder ganz vorne angreifen. Weil der einstige Serienweltmeister seit dem Beginn der Saison 2022 aber lediglich einen Sieg holen konnte, ist sich Experte Ralf Schumacher nicht sicher, ob das funktionieren wird.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher und Toto Wolff bei einem Interview

Ralf Schumacher hatte in diesem Jahr viele Gespräche mit Toto Wolff Zoom

"Mercedes ist ehrlich gesagt eine kleine Wundertüte", sagt der Sky-Experte und verrät:
"Für mich steht eigentlich immer ein entweder gelangweilter oder ratloser Toto Wolff bei uns im Interview, der auch in letzter Zeit manchmal einen abwesenden Eindruck macht."

"Da hat man dann so ein bisschen das Gefühl, dass das Team gerade zwar nicht auseinanderbricht, aber dass es ein wenig kopflos ist", glaubt Schumacher und ergänzt: "Auch die zwei Fahrer scheinen sich gar nicht grün zu sein."

George Russell und Lewis Hamilton würden sich aktuell "sehr bekämpfen", hat er beobachtet und erklärt: "Man merkt Georges Nervenkostüm ist für seine Verhältnisse dünn geworden, [er] macht viele Fehler und ist sehr aggressiv beim Fahren."

Mercedes ist "immer noch kein Siegerauto"

"Da liegen noch eine Menge Aufgaben bei Mercedes", glaubt Schumacher. Lewis Hamilton betont derweil, dass er, offenbar anders als Schumacher, durchaus einen Aufwärtstrend bei seinem Team erkenne. Zudem habe es auch 2023 einige Highlights gegeben.

Als Beispiel nennt er seine Poleposition in Ungarn. "Als ich das Auto dieses Jahr zum ersten Mal fuhr, dachten wir nicht, dass das möglich sein würde", betont er. Und auch das Austin-Upgrade für den W14 habe gut funktioniert, betont der Rekordweltmeister.


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Insgesamt habe es ihm einfach Mut gemacht, "dass wir dieses Auto langsam zu einer wettbewerbsfähigeren Maschine machen", betont er und verrät: "Es macht immer mehr Spaß, [das Auto] zu fahren." Zudem sei man nun in einer Position, "in der es vorwärts und nicht rückwärts geht."

"Aber fundamental ist es immer noch kein Siegerauto", gesteht auch er und erklärt: "Das müssen wir für das nächste Jahr ändern. Unser Traum ist es also, sicherzustellen, dass das Auto, wenn wir im Februar nächsten Jahres beginnen, keine Nachbildung dieses Autos ist oder sich genauso anfühlt."

Schumacher: Bei Ferrari geht es "in die richtige Richtung"

"Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht der Fall sein wird", so Hamilton, für den es am letzten Rennwochenende des Jahres noch um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM geht. Vor dem Finale in Abu Dhabi liegt Mercedes lediglich vier Zähler vor Ferrari.

Übrigens: Der Scuderia traut Ralf Schumacher 2024 offenbar mehr als Mercedes zu. "Bei Ferrari scheint es jetzt wenigstens mal in die richtige Richtung zu gehen. All das, was Frederic Vasseur macht, scheint jetzt langsam auch zu funktionieren", betont Schumacher.

"Auch die Umstrukturierung im Team zeigt Wirkung, sodass man hoffen kann, dass es nächstes Jahr ganz gut passen wird", erklärt der Experte. Bei Mercedes ist er sich da dagegen alles andere als sicher.