Ralf Schumacher: "Nur noch ein teures Ersatzteillager"
Den Trainingssamstag in Monte Carlo wird der Toyota-Pilot wegen gleich zwei Unfällen auf der Strecke so schnell nicht vergessen
(Motorsport-Total.com) - Der Monaco-Grand-Prix verläuft in diesem Jahr überhaupt nicht nach dem Geschmack von Ralf Schumacher. Prinzipiell stimmt die Leistung auf der Strecke, doch erst gibt ihm Michelin am Donnerstag einen Vorderreifen, der nicht markiert ist. Dann ist er am Ende des 4. Freien Trainings einen Unfall mit drei weiteren Autos verwickelt, und dann crasht er auch noch im 1. Qualifying in der schnellen 'Tabac'-Kurve. Der Toyota-Pilot entsieg dem Boliden unverletzt, doch die Chancen auf ein gutes Ergebnis sind nun begrenzt.

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Ralf Schumachers Toyota überstand den Unfall weniger gut als der Fahrer
"Heute Morgen haben wir bei Toyota noch zwei sehr gute Trainingssessions gehabt und waren auch konkurrenzfähiger, als ich es mir vor dem Wochenende noch gedacht hatte", erklärte Ralf Schumacher auf seiner Internetseite. "Das Auto lag gut, die Reifen fühlten sich gut an und auch ich kam mit der Balance des Autos gut zu Recht. Aber dann..."#w1#
"Als ich aus der Boxengasse fuhr, habe ich mich an der gelben Linie orientiert", so der 29-Jährige zum Vorfall am Vormittag. "Montoya kam schnell von hinten herangefahren und sah seine Runde dadurch beeinträchtigt, dass ich aus der Boxengasse vor ihn fuhr. Es war sicherlich keine Absicht von mir, denn ich habe eben aus diesem Grund vorher noch in meine Spiegel geschaut."
"Als ich ihn dann an mir vorbei gelassen habe, fuhr er vor mich und bremste stark ab (von ca. 200 km/h bis runter auf ca. 90 km/h). Dadurch ergab sich eine Kettenreaktion in die ich, David Coulthard und Jacques Villeneuve involviert waren. Jacques fuhr auf David auf und der wiederum auf mich. Unsere drei Autos waren stark beschädigt (nur nicht das von Montoya!)", fuhr er fort.
Montoya erhielt unterdessen eine Bestrafung für diese Aktion und wird das Rennen von Ende des Feldes aus beginnen müssen, denn seine Qualifyingzeit wird gestrichen. Doch der Unfall am Vormittag war quasi ein Omen für den Nachmittag. "Ich habe bis zum Unfall eine sehr saubere und konzentrierte Runde gefahren. Theoretisch wäre eine Zeit unter den ersten vier drin gewesen", begann der Kerpener.
Doch dann geriet er in der 'Tabac'-Kurve an die innere Streckenbegrenzung, "und wurde dadurch geradeaus in die gegenüberliegende Leitplanke abgetrieben", wie er erklärte. "Der Aufprall war recht stark und mein Auto ist jetzt wahrscheinlich nur noch ein teures Ersatzteillager. Mir geht's entgegen mancher Meldungen sehr gut und ich arbeite mit dem Team auf den morgigen Tag zu. Wir müssen unser weiteres Vorgehen jetzt eben den gegebenen Umständen anpassen."

