• 28.07.2002 19:21

Ralf Schumacher: "Michael war zu weit weg"

BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher über ein Rennen, in dem ihn viel Pech einen zweiten Platz kostete

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Warum musstest du am Ende einen Extra-Stopp einlegen?"
Ralf Schumacher: "Es war für uns meiner Meinung nach alle ein enttäuschender Tag. Es lief einfach alles falsch, was nur falsch laufen kann. Ich wurde von ein paar Jungs aufgehalten, ich konnte meine Boxenstopps nicht sauber machen, weil jemand vor mir so langsam war und dann mussten wir am Ende auch noch reinkommen. Es war nur ein Sicherheitsstopp, da wir ein Problem mit dem Motor hatten."

Titel-Bild zur News: Michael und Ralf Schumacher

Ralf blieb nichts anderes übrig, als seinem Bruder wieder zu gratulieren

Frage: "Es sah auch so aus, als hättest du bei deinem zweiten Stopp ein Problem, als du losfahren wolltest, der Lollipop-Mann aber das Schild noch nicht oben hatte."
Schumacher: "Ja, das war ein Missverständnis. Der Lollipop-Mann war einfach nicht schnell genug, ich musste also losfahren, ohne dass der Lollipop oben war. Aus diesem Grund stoppte ich erneut. Aber wir wären sowieso Zweiter und Dritter geworden. Das ist gut für das Team. Wir hatten schlimmere Wochenenden denke ich."

Frage: "Du wurdest zu Beginn von Rubens ganz schön unter Druck gesetzt. Hat er dich herausgefordert?"
Schumacher: "Nein. Er kam mir nahe, als mich Trulli ein wenig aufhielt, aber das war das einzige Mal, dass ich nach Rubens schaute. Ich konzentrierte mich hauptsächlich darauf, auf Michael aufzuholen und nicht nach hinten zu schauen."

Frage: "Du hast das Problem mit dem Motor erwähnt. Wir beeinflusste der Boxenstopp dein Rennen?"
Schumacher: "Dass ich vielleicht reinkommen musste und meinen zweiten Platz verlor?"

Frage: "Aber zu dieser Zeit konntest du Juan-Pablo davonfahren."
Schumacher: "Ja, das Rennen war perfekt, ich hatte einfach ein wenig Pech und dann das technische Probleme. Aber so ist Rennsport manchmal."

Frage: "Kannst du uns sagen, was das für ein technisches Problem war?"
Schumacher: "Nein, da musst du das Team fragen. Es hatte etwas mit dem Motor zu tun."

Frage: "Denkst du, dass du Michael hättest unter Druck setzen können?"
Schumacher: "Im ersten Rennabschnitt hätte ich ja gesagt. Nach dem ersten Boxenstopp war das Auto für ein paar Runden brillant aber dann kämpfte ich mit Untersteuern und hatte ein wenig Verkehr. Ich kam zum Schluss wieder etwas ran, aber Michael war schon zu weit weg."

Frage: "Was war mit deinen Reifen im dritten Rennabschnitt?"
Schumacher: "Sie haben gut gearbeitet. Wie man vielleicht gesehen hat, haben wir die Reifen nicht gewechselt, das war also perfekt. Die Reifen hielten, Michelin hat uns heute mit einem großartigen Reifen versorgt."

Frage: "Welchen Vorteil brachte das Nichtwechseln der Reifen?"
Schumacher: "Nun, es gab nicht die Notwendigkeit die Reifen auszutauschen, da das Auto nach dem ersten und zweiten Boxenstopp untersteuerte. Wir wollten die Balance nicht stören, in dem wir einen weiteren neuen Satz aufzogen. Die Reifenabnutzung war so gut, dass es eigentlich nicht notwendig war."

Frage: "Ihr Bruder hat den ersten Sieg mit Ferrari am Hockenheimring gefeiert. Freuen Sie sich mit ihm?"
Schumacher: "Ja sicher, es ist eine tolle Sache für Michael, hier vor so vielen Fans zu siegen. Familienmäßig ist es für uns an diesem Wochenende doch hervorragend gelaufen. Und unser Team kann mit den Plätzen zwei und drei auch zufrieden sein."

Frage: "Wie beurteilen Sie den neuen Kurs des umgebauten Hockenheimrings?"
Schumacher: "Die Strecke ist grandios, ein Lob an den Architekten. Der Kurs und die Kurven sind flüssig, man kann an einigen Stellen später bremsen. Ich komme gerne nach Hockenheim, wenngleich ein Grand Prix in der Heimat für die deutschen Fahrer immer mit mehr Arbeit verbunden ist."