• 27.07.2002 15:37

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams will im Rennen zurückschlagen

Während Ralf Schumacher vor dem Deutschland-GP immerhin auf Startplatz 2 kam, musste sich Montoya mit Platz 4 zufrieden geben

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit dem 25. Mai 2002 gelang es am Samstag in Hockenheim keinem BMW-Williams-Fahrer, auf die Pole Position zu fahren. Dafür konnte Ralf Schumacher in die erste Reihe fahren und damit im teaminternen Qualifying-Duell auf 5:7 verkürzen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Ralf Schumacher

Ralf musste sich im Qualifying nur seinem Bruder geschlagen geben

Ralf Schumacher lag bis kurz vor Ende der Qualifikation noch auf Platz eins, wurde dann aber doch um 0,181 Sekunden von seinem eigenen Bruder geschlagen und musste sich so mit dem zweiten Startplatz beim (morgigen) Grand Prix von Deutschland zufrieden geben.

Der 27 Jahre alte Wahlösterreicher hofft nun am Sonntag auf seinen zweiten Saisonsieg: "Beim Deutschland-Grand-Prix aus der ersten Reihe zu starten, ist für mich schon etwas ganz Tolles. Das Team hat einen super Job gemacht, dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Ich bin sehr froh, dass es nun auch bei mir im Qualifying endlich mal wieder gut geklappt hat. Für morgen hoffe ich natürlich, dass aus den Siegabsichten meines Bruders nichts wird, denn mir wäre der nächste Sieg für das BMW-Williams-Team schon sehr willkommen."

Nach fünf Pole Positionen in Folge musste sich Juan-Pablo Montoya in Hockenheim mit dem vierten Startplatz zufrieden geben. Der Kolumbianer bekam diesmal offenbar die Abstimmung an seinem FW24 für den 4,574 Kilometer langen Kurs nicht optimal hin und hatte so schließlich 0,719 Sekunden Rückstand zur Spitze.

Anschließend zeigte sich der 26 Jahre alte Rennfahrer aus Bogota frustriert: "Auf meiner ersten fliegenden Runde hatte ich extrem mit Untersteuern zu kämpfen und bin durch ein Kiesbett gerutscht. Danach konnte ich mich verbessern. Aber auf meiner letzten schnellen Runde habe ich dann in der Haarnadel noch einen Fehler gemacht. Ich habe die Vorderräder blockiert, und das war es dann. Aber nach fünf Pole Positionen hintereinander kann ich gut damit leben, auch mal aus der zweiten Reihe zu starten. Ich freue mich auf das Rennen, allerdings fürchte ich, dass die Ferrari wieder zu stark für uns sein werden."

Technikdirektor Patrick Head blickt aufs Rennen: "Die Pole Position wäre mir für heute natürlich noch lieber gewesen. Aber wir hoffen auf eine stärkere Vorstellung im Rennen als wir sie bei den vergangenen Grands Prixs geboten haben. Wir haben unsere Energie hier klar in die Rennvorbereitung investiert. Abgesehen davon sind Startplätze in den ersten zwei Reihen beileibe keine schlechten Ausgangspositionen."

BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger hofft ebenfalls auf das Rennen: "Mit einem Fahrer in der ersten und einem in der zweiten Reihe sind wir für das Rennen sehr gut aufgestellt. Wir haben zwei ähnlich starke Piloten im Team, und es ist erfreulich, dass Ralf diesmal im Qualifying zugeschlagen hat. Juan hat nach seinem Ausritt im ersten Versuch anscheinend seinen Rhythmus verloren. Vielleicht gelingt es uns im Rennen am Sonntag, ein bisschen näher an Ferrari heranzurücken."