• 31.05.2003 17:58

Ralf Schumacher: "Ein großartiges Ergebnis"

Ralf Schumacher in der Pressekonferenz über seine Runde, die Umbauten an der Strecke und die Probleme seines Bruders Michael

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ralf, erzähl uns etwas über die Auswirkungen der neuen Regeln hier in Monaco."
Ralf Schumacher: "Speziell hier kann man sehr leicht Fehler begehen und am Ende des Feldes stehen, wie man bei Kimi (Räikkönen) am Donnerstag sehen konnte. Nach all den Problemen und dem äußeren Druck für das Team, ist es eine großartige Leistung, ein großartiges Ergebnis."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher war selbst von seiner Pole Position überrascht

Frage: "Kannst du uns erzählen, was ihr seit Donnerstag am Auto geändert habt?"
Schumacher: "Natürlich kann ich das nicht, aber es ist viel passiert, es gab gute neue Ideen. Das Team hat sich seit Beginn des Jahres stark verändert, und nun läuft alles besser, auch wenn wir auf anderen Kursen in diesem Jahr noch einige Probleme hatten. Aber heute hier zu sein, ist großartig!"

Frage: "Im zweiten Sektor mit der Schwimmbad-Passage bist du die absolute Bestzeit gefahren."
Schumacher: "Ich hatte im letzten Jahr dort einige Probleme, daher habe ich mich etwas mehr auf diesen Sektor konzentriert."

Frage: "Du hast dich beim Wiegen mit deinem Bruder Michael unterhalten. Über was habt ihr geredet?"
Schumacher: "Ich habe ihn gefragt, wo sein Problem lag. Für mich sah es so aus, als ob die Michelin-Reifen heute besser waren. Auch er ist dieser Meinung."

Michelin scheint in Monaco besser zu sein

Frage: "Der Abstand zwischen Michelin und Bridgestone war heute viel kleiner als am Donnerstag. Wodurch wurde das bewirkt?"
Schumacher: "Ich glaube, dass der Bridgestonereifen besonders gut auf einer rutschigen Strecke funktioniert, wenn noch etwas Dreck auf der Piste liegt und es nicht zu heiß ist. Sobald aber eine Gummischicht auf der Bahn ist, scheinen wir vorne zu sein. Das ist gut so."

Frage: "Kannst du uns etwas über die Streckenänderungen hier erzählen?"
Schumacher: "Wie man weiß, stand ich diesem Kurs immer kritisch gegenüber, aber sie haben fantastische Arbeit geleistet. Ich würde sagen, dass die Streckenposten hier die besten der Welt sind. Auf diesem Kurs müssen sie das allerdings auch sein. Die Änderungen erhöhen den Fahrspaß und die Sicherheit."

Frage: "Kannst du bei den Änderungen etwas ins Detail gehen, zum Beispiel bei der Streckenoberfläche?"
Schumacher: "Die Streckenoberfläche ist natürlich besser, aber auch der Umbau der Schwimmbad-Passage. Was sie jedoch noch tun sollten ist, den anderen Teil der Strecke auch neu zu asphaltieren. Es wäre großartig, wenn sie das Geld dazu auftreiben könnten."

Frage: "Deine Runde war sehr schnell. Kann man das sowohl auf den Umbau, als auch auf die Verbesserungen an den Autos zurückführen?"
Schumacher: "Natürlich. Der Kurs ist wesentlich schneller und man getraut sich eher, wirklich schnell zu fahren, gerade in der Schwimmbad-Passage."

"Das Fahren in Monaco ist toll"

Frage: "Du hattest in einigen Qualifikationen bisher Probleme und bist nicht gerade ein Fan von Monaco. Magst du nun die Strecke etwas mehr?"
Schumacher: "Es ist großartig, hier zufahren, aber nur, wenn auch das Auto gut ist. Wenn es das nicht ist, und man ein Balance-Problem hat, dann steckt man in wirklich großen Schwierigkeiten. Ich habe mich immer nur über die Sicherheit beklagt, das Fahren hier ist toll."

Frage: "Hat die Bestzeit von McLaren heute Morgen bei euch die Alarmglocken läuten lassen?"
Schumacher: "Allerdings, ich war sehr überrascht. Ich wusste zwar, dass Kimi am Donnerstag kein gutes Qualifying hatte, aber als wir am Morgen die Zeiten sahen, dachten wir nicht, dass wir so stark sein würden. Wir haben jedoch noch ein paar Änderungen vorgenommen und uns dann allmählich verbessert."

Frage: "Wie viel Sicherheitsreserve hast du heute gelassen?"
Schumacher: "Seit der Einführung dieses Qualifying-Formats ist das eine schwierige Entscheidung. Man kann nicht wirklich viele Reserven zurückbehalten, daher habe ich mich in Österreich auch gedreht."

Frage: "Im letzten Jahr konnte David Coulthard deinen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya am Start ausbeschleunigen. Was erwartest du für morgen?"
Schumacher: "Beide Autos haben schon gute Starts hingelegt. Lasst uns einfach abwarten. Die erste Kurve wird auf jeden Fall aufregend. Ich hoffe, dass wir alle ohne dumme Fehler und ohne Unfälle davonkommen und das Rennen in Angriff nehmen können."

"Wir haben erwartet, dass Michael vor uns stehen würde"

Frage: "Ist der Umbau der Rascasse-Kurve gelungen?"
Schumacher: "Ja, sicher. Es ist ein großer Aufwand, die Strecke so zu ändern. Der Umbau war gut, denn es war einfach, dort einen dummen Fehler zu begehen. Dann war das Rennen gelaufen. Solche Fehler sind dann nicht nur teuer, sondern auch ärgerlich. Die Änderungen sind gut, auch die Bodenwellen in der Schwimmbad-Passage sind nun verschwunden."

Frage: "Was hast du gedacht, als dein Bruder auf der Strecke war?"
Schumacher: "Ich war überrascht. Als ich die erste Sektorenzeit sah, dachte ich: 'Das wird jetzt eng!', doch dann machte er eingangs der Loews-Kurve einen kleinen Fehler, und ich war sehr überrascht, denn er muss im zweiten Sektor auch noch woanders Zeit verloren haben. Für uns ist es großartig, wir hatten gedacht, dass er vor uns stehen würde."

Frage: "Durch die Änderung der Boxenausfahrt wurde auch die Sainte-Devote-Kurve ein wenig geändert. Auf der Innenseite ist jetzt nur noch ein Kerb. Könnte das morgen beim Start eine Rolle spielen?"
Schumacher: "Charlie (Whiting) wird sich das sicher genau angucken. Wer innen abkürzt und dadurch eine Position gewinnt, der wird der Rennleitung gemeldet und bekommt eine Strafe. Ich denke daher nicht, dass sich da jemand einen Vorteil verschaffen wird, aber zumindest ist dort etwas mehr Platz, falls wir ihn brauchen sollten. Die Lösung war keine schlechte Idee."

Frage: "Acht der besten zehn Piloten fuhren mit Michelin-Reifen. Könnte das bereits ein Indikator für das Rennen sein, falls das Wetter morgen ähnlich ist?"
Schumacher: "Die Bedingungen scheinen uns zugute zu kommen. Wir haben bei den letzten zwei Testfahrten viel für dieses Rennen gearbeitet. Im letzten Jahr hatten wir ein paar Probleme, wenn wir lange gefahren sind. Nachdem was ich heute gesehen habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir gut vorbereitet sind. Wir haben eine gute Reifenwahl getroffen, und ich freue mich auf morgen."