Ralf Schumacher in Monaco auf Pole Position

Nicht Favorit Michael (5.), sondern Ralf Schumacher hat in einem von Strategie geprägten Qualifying die schnellste Zeit erzielt

(Motorsport-Total.com) - Einen überraschenden Ausgang hat das für die Startaufstellung entscheidende Einzelzeitfahren in Monte Carlo genommen. Ralf Schumacher (BMW-Williams) sicherte sich mit einer fehlerfreien Runde die Pole Position vor Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) und seinem Teamkollegen Juan-Pablo Montoya.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher startet morgen zum zweiten Mal von der Pole Position

Der Deutsche freute sich über ein "großartiges Resultat", zumal es sich erst um die zweite Pole seiner Karriere handelt. Seine saubere Runde ergab eine Zeit von 1:15.259, womit er WM-Leader Räikkönen hauchdünn von der Führung verdrängte. Auch Juan-Pablo Montoya war gut unterwegs, verlor aber im ersten und zweiten Sektor ein wenig Zeit und wurde so nur Dritter. Dennoch äußerte er sich zuversichtlich für das Rennen, weil er glaubt, über ein gutes Setup zu verfügen.

Viel erwartet wurde vom Renault-Team, aber ein massives Top-Speed-Handicap von elf km/h auf die Bestwerte vor der Hafenschikane bedeutete einen großen Zeitverlust im Mittelsektor. Jarno Trulli fuhr zweitbeste Zeit im ersten und schnellste im letzten Abschnitt, wurde aber unterm Strich mit 0,241 Sekunden Vierter. Damit hat Michelin morgen mit einem fantastischen Reifen für eine Runde die Alleinherrschaft in den ersten beiden Startreihen.

Favorit Michael Schumacher (Ferrari) hatte bei Mirabeau noch eine Zehntelsekunde Vorsprung, verlor dann aber mit leicht körnenden Reifen in den anderen beiden Streckenabschnitten Zeit und reihte sich nur als Fünfter ins Klassement ein. Ob nur Bridgestone oder auch die Benzinstrategie für diese Position verantwortlich ist, kann noch nicht eingeschätzt werden, fest steht aber, dass auch Teamkollege Barrichello nicht über Platz sieben hinauskam.

Keine ganz perfekte Runde bekam David Coulthard hin, der McLaren-Mercedes-Pilot hatte aber möglicherweise auch den einen oder anderen Liter mehr Benzin an Bord als sein Teamkollege. Fernando Alonso (Renault) als Achter, Mark Webber (Jaguar-Cosworth) und der überraschend starke Cristiano da Matta (Toyota), der das Stallduell gegen Panis (18.) um rund sieben Zehntelsekunden gewann, schafften ebenfalls den Sprung in die Top 10.

Im hinteren Mittelfeld gab es keine Überraschungen, aufgefallen ist aber sehr wohl, dass alle Fahrer besonders diszipliniert unterwegs waren. Mit am meisten riskiert hat Jos Verstappen, der seinem Minardi-Teamkollegen Justin Wilson fast anderthalb Sekunden abgenommen hat und dafür viel Szenenapplaus aus den eigenen Reihen erntete. Auch die Monaco-Neulinge Pizzonia (13.) und Firman (16.) zogen sich recht akzeptabel aus der Affäre.

Nicht so gut lief es vor wunderschöner Kulisse bei Sonnenschein und warmen Temperaturen für das Sauber-Team. Das interne Stallduell der beiden Mönchengladbacher gewann heute Nick Heidfeld um etwas mehr als zwei Zehntel, die Startpositionen 14 und 15 reflektieren aber die anhaltende Krise beim Team aus Hinwil. Der Rückstand auf die Bestzeit liegt bei beiden Fahrern im Bereich von zwei Sekunden, was in Monaco eine halbe Ewigkeit ist.

Jenson Button (BAR-Honda) war nach seinem Crash am Morgen wegen einiger Prellungen übrigens nicht am Start.