Ralf Schumacher: "Denken nur von Rennen zu Rennen"
Ralf Schumacher ist überzeugt, dass Toyotas Leistungskurve im Laufe der Saison auch weiterhin stetig nach oben zeigen wird
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die ersten drei Saisonrennen zurück. Die Leistungsfähigkeit seines neuen Autos, dem Toyota TF105, war besser als im Vorfeld der Saison vermutet, doch bisher werfen die beiden Podestplätze seines Teamkollegen Jarno Trulli einen Schatten auf den Kerpener. Sonnen kann er sich in den Erfolgen noch nicht. Sorgen bereitet ihm das aber nicht.

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Ralf Schumacher blickt optimistisch auf den weiteren Saisonverlauf
Wichtig sei zunächst, dass die Konkurrenzfähigkeit von Toyota auch in Europa erhalten bleibt. "Wir haben neue Aerodynamikteile am Auto, die Tests verliefen sehr gut", erklärte er den 'Salzburger Nachrichten'. Restlos zufrieden ist er aber noch nicht. "Es gibt immer viel zu tun. Mit der Aerodynamik kann man nie zufrieden sein, beim Gewicht gibt es Handlungsbedarf. Wir sind noch lange nicht am Ende des Potenzials."#w1#
"Dort, wo wir jetzt sind, ist noch lange nicht das Ziel unserer Vorstellungen", fügte er an. Dies trifft auch auf die Meisterschaftsposition zu. War der zweite Platz vor dem Saisonstart noch pure Illusion, so ist jetzt auch der Konstrukteurstitel durchaus denkbar. "Wir versuchen jedes Rennen bestmöglich zu nutzen, aber wir denken derzeit immer nur von Rennen zu Rennen. Dass wir derzeit so gut dabei sind, kam für uns selbst nicht ganz, aber doch etwas überraschend. Insgesamt ist es wohl zu früh zu sagen, wir fahren schon um die WM mit, aber wir kämpfen stets um Podiumsplätze."
Die angesprochenen Podiumsplätze gingen bisher aber ausnahmslos an Trulli. "Ich hab' mir das Qualifying verhaut, da bin ich selbst schuld. Ich hatte zwei schwierige Rennen in Malaysia und Bahrain, Jarno hat da eine tadellose Leistung abgeliefert. Ganz einfach", suchte der 29-Jährige keine Ausreden. "Wenn man weiß, dass das Auto noch Entwicklungsspielraum hat, kann man immer zuversichtlich sein."
Längerfristig sieht Ralf Schumacher Toyota nicht nur auf einer Erfolgswelle schwimmen, die Japaner könnten es auch mit allen anderen aufnehmen. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Renault mit unseren Entwicklungen mithalten kann. Es ist auch überraschend, dass die McLaren-Mercedes-Fahrer bisher aus dem sehr guten Auto so wenig gemacht haben", erklärte. Über die Leistungen seines vorherigen Arbeitgebers, dem BMW WilliamsF1 Team, wollte er sich dagegen nicht umfassend auslassen.
"Die Entwicklung beim BMW WilliamsF1 Team war über Jahre hinweg abzusehen, deshalb habe ich mich anderwärtig orientiert. Es war klar, dass Toyota langfristig in einer anderen Liga spielen wird als das BMW WilliamsF1 Team", erklärte er. Bruder Michael sei dagegen besser aufgestellt. "Der Speed des Wagens war in Bahrain schon zu sehen, nur spielten die Reifen nicht mit. Bei den aktuellen Bedingungen glaube ich sogar, dass Ferrari in Imola gewinnen wird."

