Ein Team, ein Ziel: Mission Sieg für Toyota

Genau wie in der Formel 1 hat Toyota auch in Nordamerika einige Jahre gebraucht, ehe man die erwarteten Erfolge einfahren konnte

(Motorsport-Total.com) - 1.141 Tage sind seit dem ersten Grand Prix von Toyota in Australien 2002 bereits vergangen, doch noch immer wartet der japanische Automobilhersteller auf seinen ersten vollen Erfolg in der Formel 1. Zumindest schaffte Jarno Trulli in den vergangenen beiden Rennen zweimal den Sprung auf das Podium, weshalb der Premierensieg wohl nur noch eine Frage der Zeit ist.

Titel-Bild zur News: Toyota

Toyota steht im vierten Formel-1-Jahr endlich vor dem ganz großen Durchbruch

Gewisse Parallelen zum Engagement in der nordamerikanischen ChampCar-Serie, in die Toyota 1996 einstieg, sind da nicht von der Hand zu weisen. Nach einigen Jahren im Mittelmaß gelang es den Japanern erst 2000 mit Juan-Pablo Montoya am Steuer eines von Chip Ganassi eingesetzten Boliden, den ersten Einzelsieg zu feiern. 2002 schließlich erntete man - sechs Jahre nach dem Einstieg - in Form des Titels durch Cristiano da Matta die Früchte der geleisteten Arbeit.#w1#

Tomita über ChampCar-Erfolge: "Es hat zu lange gedauert"

"Es hat zu lange gedauert, bis wir in der ChampCar-Serie Erfolg hatten, aber mit Toyotas Einstellung, niemals aufzugeben und die technischen Ressourcen optimal einzusetzen, haben wir schlussendlich das erwünschte Resultat erreicht", erklärte Tsutomu Tomita, heute Teamchef des Formel-1-Rennstalls. "Das beweist doch nur, dass große Herausforderungen nicht einfach über Nacht gemeistert werden können."

"Die Toyota-Philosophie sagt uns, dass wir die wahren Gründe von Problemen herausfinden müssen, um sie als Team so effizient wie möglich lösen zu können. Das hat dazu geführt, dass wir unbedingt in die Formel 1 wollten, und unsere Erfolge bei den ChampCars waren sicherlich der Auslöser dafür. Gemeinsam mit der Motorsportabteilung in Japan und mit dem Background aus den ChampCar-, Le-Mans- und Rallye-Projekten wollen wir so schnell wie möglich zu einer ernstzunehmenden Kraft in der Formel 1 werden", so der Japaner.

Formel 1 ist nicht das erste Großprojekt von Toyota

Die Königsklasse wurde bei Toyota vor dem Einstieg im Jahr 2002 als Kulmination der anderen Motorsportaktivitäten des Konzerns betrachtet. Toyota setzte sich erst in der Rallye-WM durch, nahm anschließend die 24 Stunden von Le Mans ins Visier - und nachdem es beim Langstreckenklassiker nur zu einem zweiten Platz 1999 reichte, setzte man alle Karten auf die Formel 1. Nun scheint sich diese Entscheidung endlich bezahlt zu machen.

Der TF105 für Ralf Schumacher und Jarno Trulli wird zwar von insgesamt rund 600 Mitarbeitern in Köln entwickelt und gebaut, allerdings stammt das Know-how dazu zumindest zum Teil aus Japan. Vor allem aus dem Technischen Zentrum in Higashifuji können sich die Herren Mike Gascoyne und Gustav Brunner Ratschläge holen, wenn sie diese nötig haben. Allerdings werden in Higashifuji eher längerfristige Konzepte entwickelt.

"Motorenseitig begann unser Technisches Zentrum in Higashifuji erst 2003 damit, Entwicklungsarbeit zu übernehmen", sagte Yoshiaki Kinoshita, Chef der Motorsportaktivitäten von Toyota. "Zuerst einmal mussten wir - wie bei jedem Projekt - eine klare Aufgabenverteilung schaffen, um doppelte Verrichtung der Arbeit zu verhindern. Das System wird immer effizienter und inzwischen haben wir sehr gutes Teamwork zwischen Deutschland und Japan."

Toyota steht als Konzern hinter dem Formel-1-Team

Tomita stimmte dem zu, betonte aber gleichzeitig, dass man das Streben nach einer Verbesserung der Zusammenarbeit beibehalten müsse: "Es ist wichtig, dass wir gemeinsam am selben Strang ziehen", sagte er. "Nicht nur die Anwendung der Toyota-Philosophie und des Produktionssystems machen unser Team einzigartig, sondern auch das Ausschöpfen der maximalen Ressourcen des Toyota-Konzerns weltweit."

Geschätzte 350 Millionen Euro investiert Toyota pro Jahr in das Formel-1-Programm - mehr als jeder andere Rennstall. Vor der Saison 2005 stand die Truppe daher erstmals unter einem gewissen Erfolgsdruck, zumal man mit den beiden Fahrern und vor allem mit Mike Gascoyne als Direktor der Technikabteilung den Anspruch erhob, an der Spitze mitfahren zu wollen. Obwohl dies von vielen angezweifelt wurde, scheint Toyota Wort zu halten...

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