Rennstrecke am Fujiyama offiziell wiedereröffnet

Am vergangenen Sonntag fand die Eröffnungszeremonie der Strecke in Fuji statt, die von der deutschen Firma Tilke gebaut worden ist

(Motorsport-Total.com) - Während sich in Europa die Formel-1-Teams auf den Grand Prix von San Marino vorbereiten, dominiert in Japan ein ganz anderes Thema die Motorsportmedien: Die traditionsreiche Rennstrecke am Fujiyama, vor den Toren der Hauptstadt Tokio gelegen, wurde am vergangenen Sonntag - von internationalen Medien weitgehend unbemerkt - wiedereröffnet.

Titel-Bild zur News: Eröffnungsveranstaltung in Fuji

Der 'Fuji International Speedway' bei der Eröffnungsveranstaltung vor sechs Tagen

Die Generalsanierung des 4,563 Kilometer langen Kurses samt der zugehörigen Anlagen wurde vom deutschen Architekturbüro von Hermann Tilke durchgeführt, welches als weitere Referenzen unter anderem die State-of-the-Art-Anlagen in Bahrain, China, Malaysia und der Türkei vorweisen kann. Die Gesamtbauzeit betrug zweieinhalb Jahre, so Tilke-Mitarbeiter Dirk Schneider gegenüber 'F1Total.com', wobei der Rennbetrieb für anderthalb Jahre komplett eingestellt werden musste.#w1#

Andretti und Hunt bisherige Formel-1-Sieger in Fuji

1976 und 1977 gastierte die Formel 1 auf dem 'Fuji International Speedway'. Bei der Premiere setzte sich Mario Andretti durch, ein Jahr später dann James Hunt. 1984 wurden diverse Mängel der erstmals 1966 in Betrieb genommenen Rennstrecke ausgebessert, 2003 schließlich begann die Generalsanierung durch Tilke. Wenig später bestand die Strecke eine Prüfung durch die FIA. Das heißt, dass dank der im Folgenden ausgestellten Lizenz theoretisch sogar wieder ein Grand Prix in Fuji stattfinden könnte.

Ende Februar, wenige Tage vor dem Saisonauftakt in Australien, machte Ralf Schumacher einen Abstecher nach Japan, um vor den Augen von zahlreichen lokalen Berichterstattern ein paar Demonstrationsrunden in seinem Formel-1-Auto zu drehen. Der 29-Jährige absolvierte fünf Umläufe und stellte sein Fahrzeug dann auf der Pole Position der Startaufstellung ab, wo er für die Fotografen mit ausgestrecktem Victory-Daumen ein optimales Motiv darstellte.

"Ich mag die Strecke", sagte er anschließend. "Sie ist sehr modern geworden. Das Layout ist anders als früher und die Boxenanlage auch. Außerdem sieht es so aus, als gäbe es ein paar ganz gute Stellen zum Überholen." Schumacher weiß, wovon er spricht: Vor seiner Formel-1-Karriere ging er in der japanischen Formel Nippon an den Start. Damals lebte er am Yamanaka, einem See 20 Kilometer entfernt vom Fujiyama und der nahen Rennstrecke.

15 bis 25 Meter Fahrbahnbreite für mehr Sicherheit

"Der größte Unterschied zu früher ist", spielte der Toyota-Pilot auf die 15 bis 25 Meter breite Fahrbahn an, "dass alles größer und weitläufiger geworden ist. Das betrifft auch die Auslaufzonen. Es gibt weniger Bodenwellen und die Strecke ist viel ebener und geschmeidiger. Kein Zweifel, das Layout ist gelungen." Neben dem geschwungenen Infield sticht vor allem die enge Kurve am Ende der Start- und Zielgeraden heraus, die die beste Überholmöglichkeit in Fuji darstellt.

Ob die Formel 1 jemals wieder dort fahren wird, steht jedoch in den Sternen. Zwar bemüht sich der Toyota-Konzern, dem die Anlage gehört, um einen Grand Prix auf der hauseigenen Strecke, doch im Moment fühlt sich die Königsklasse in Suzuka noch recht wohl. Genau das ist Toyota ein Dorn im Auge, denn die Mutstrecke in Suzuka gehört ausgerechnet dem schärfsten Konkurrenten auf dem heimischen Automobilmarkt, nämlich Honda.