• 14.06.2004 00:50

Ralf Schumacher: "Dachte, es könnte vielleicht reichen"

Der Zweite des Kanada-Grand-Prix über seine überraschend gute Leistung und warum er dennoch nicht ganz glücklich ist

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ralf, das ist der dritte Dopelsieg hier mit deinem Bruder und es ist großartig, dass dein Team wieder so stark und zuverlässig zu sein scheint, nicht wahr?"
Ralf Schumacher: "Das war ganz klar besser als erwartet, aber ehrlich gesagt dennoch eine Enttäuschung, denn wenn man von der Pole Position startet und dann nur Zweiter wird, ist man nie zufrieden. Trotzdem muss man es positiv sehen, dass wir die Ferraris zweigeteilt haben. Dass ist ein klares Zeichen, dass wir noch Chancen haben, vorne mitzumischen, und wenn wir unser Paket weiter verbessern können wir auch noch das eine oder andere Rennen gewinnen."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Das Interview mit Ralf Schumacher fand vor der Disqualifikation statt

Frage: "Insgesamt eine Enttäuschung?"
Schumacher: "Wir haben mit diesem Paket alles gegeben und es hat perfekt funktioniert. Es ist nicht wirklich eine Überraschung, dass Ferrari im Rennen eine Sekunde schneller ist als der Rest und sogar mit zwei Stopps gewinnen kann. Ich hatte gehofft, dass sie mehr aufgehalten würden. Es war sehr knapp, aber es hat leider nicht gereicht."#w1#

Frage: "War das Auto so gut wie im Qualifying, war es konstant?"
Schumacher: "Oh ja, das ganze Wochenende. Nach dem ersten Qualifying, oder während dem ersten Qualifying besser gesagt, war es brillant. Wir haben einen großartigen Job gemacht und Michelin hat großartige Reifen geliefert. In der Mitte des Stints brach der Reifen kurz ein, aber er kam dann jeweils stark wieder zurück. Ein sehr guter Reifen also."

Frage: "Kannst du noch öfter auf das Podium fahren?"
Schumacher: "Ich denke, dass es noch zwei oder drei Rennen dauern wird, bis wir wirkliche Verbesserungen sehen können, denn das Auto von heute ist im Prinzip dasselbe wie vor zwei oder drei Rennen. Es hängt nur damit zusammen, dass eine Low-Downforce-Strecke wie Montreal unserem Paket zu liegen scheint. Ich denke, auch Indianapolis könnte ganz gut laufen. Vielleicht wird es etwas schwieriger, denn im Infield braucht man mehr Abtrieb. Wir werden unser Bestes versuchen und schauen, was dabei herauskommt."

Frage: "Wie wird es für euch in Indianapolis laufen, hast du eine Ahnung?"
Schumacher: "Es wird schwierig, aber wir werden es versuchen. Wir sind offensichtlich noch nicht so konstant wie die Ferraris. Das hat man gesehen und das ist der Grund dafür, dass sie die Meisterschaft gewonnen haben, wenigstens auf dem besten Weg dazu sind, und wir nicht. Es ist eine andere Strecke, andere Reifen, andere Autos. Ich weiß nicht."

Frage: "Hast du während des Rennens einmal gedacht, dass es für den Sieg reichen kann?"
Schumacher: "Wir wussten, dass es eng werden würde, aber als ich in Führung lag und ein wenig wegziehen konnte, dachte ich, es könnte vielleicht reichen. Dann sah ich Juan und Michael und ich spekulierte darauf, dass Juan Michael überholen würde, denn das hätte mir helfen können, aber leider ist es nicht so gekommen. Schlussendlich hatten sie ein sauberes Rennen mit zwei Stopps und da konnte man schon annehmen, dass sie uns besiegen würden."