• 21.08.2003 17:53

Ralf: "Juan-Pablo benötigt meine Hilfe gar nicht"

"Schumi II" spricht über die Berufungsverhandlung, die Geldstrafe, Ecclestones Kritik an den Fahrern und das Thema Stallorder

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ralf, wie fühlst du dich jetzt nach der Berufungsverhandlung?"
Ralf Schumacher: "Nun, zunächst einmal bin ich glücklich, dass die Entscheidung jetzt anders ausgefallen ist, sodass ich auch von der Position für die ich mich qualifiziere das Rennen aus starten kann, was hoffentlich irgendwo vorne sein wird. Für mich war diese Sache eine neue Erfahrung und hoffentlich auch die letzte dieser Art in meiner Formel-1-Karriere. Doch wir sind damit sehr professionell umgegangen und hatten die Chance unseren Standpunkt darzulegen, was sehr fair war. Dafür muss ich mich bedanken."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Hat mit dem Rennunfall in Hockenheim abgeschlossen: "Schumi II"

Frage: "Glaubst du noch immer, dass du unschuldig am Startunfall gewesen bist und gar nicht dafür hättest bestraft werden sollen?"
Schumacher: "Nun, schlussendlich fällt das in die Kategorie normaler Rennunfall und ich bin der Meinung, dass wir jetzt dieses Thema abschließen sollten. Ich bin zufrieden über die letztendliche Entscheidung."

Frage: "Nur ein kleines Detail am Rande: Wer bezahlt die Geldbuße in Höhe von 50.000 US-Dollar?"
Schumacher: "Ich habe nachher noch ein Treffen mit Frank [Williams, Anm. d. Red.] und werde mit ihm darüber sprechen. Entschieden wurde darüber noch nicht."

Frage: "Ralf, in den letzten Rennen hast du keine Punkte geholt, was frustrierend und enttäuschend gewesen sein muss. Wie gehst du dieses Rennen hier an?"
Schumacher: "Nun ja, es hat mich ganz sicher einige Punkte gekostet, besonders in der jetzigen Phase des Jahres. Wir müssen jetzt einfach abwarten, denn mit zwei guten Rennen könnte ich mich wieder in einer komplett anderen Position befinden. Ich nehme es einfach wie es kommt, denn ändern kann ich ohnehin nichts. Ich hatte infach etwas Pech, doch so ist es nun einmal."

Frage: "Nachdem was beim Start im letzten Rennen passiert ist, wirst du nun genauso aggressiv wie immer fahren oder fühlst du dich nach der Berufungsverhandlung etwas gehandikapt?"
Schumacher: "Hmm, wie ich schon sagte, ich habe es als normalen Rennunfall angesehen. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass die FIA und die Sportkommissare versuchen gefährliche Manöver auf der Strecke zu verhindern. Das ist gut für uns. Ich denke, dass der Ansatz richtig ist, wenngleich es manchmal sehr schwierig ist von außerhalb solche Dinge zu beurteilen."

Frage: "Im Anschluss an den letzten Grand Prix hat sich Bernie Ecclestone sehr kritisch über die Fahrer geäußert. Er sagte, dass während der Fahrerparade lieber geredet wird anstatt den Fans zu winken. Was könnt ihr als Rennfahrer anders machen, um den Fans hier an der Strecke etwas mehr zurückzugeben?"
Schumacher: "Ich habe diesen Artikel auch gelesen, doch grundsätzlich fühle ich mich nicht angesprochen, denn ich winke den Fans die ganze Zeit über zu und schaue in ihre Richtung. Natürlich wären mehr Aktivitäten, um den Kontakt zwischen Fans und Fahrern zu verbessern, eine gute Sache, doch selbst wenn man mir das jetzt nicht glaubt, so haben wir auf Grund unserer Besprechungen, Interviews, Marketing und anderen Sachen eigentlich kaum freie Zeit."

Frage: "Ralf, in der deutschen Presse wurde hauptsächlich über das Thema Stallorder gesprochen. Wie ist deine Meinung dazu? Bist du bereit Juan-Pablo zu unterstützen?"
Schumacher: "Ich denke, dass Juan-Pablo meine Hilfe gar nicht benötigt, wie er schon in Hockenheim beeindruckend gezeigt hat. Wir sind aber noch nicht an diesem Punkt angelangt und müssen einfach abwarten was die Saison uns bringt."