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Ralf: "Hätte am liebsten alles zertrümmert"
Verbittert reagierte BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher auf sein großes Pech beim gestrigen Grand Prix in Interlagos
(Motorsport-Total.com) - Zu den Leidtragenden der Regenlotterie gestern in Interlagos zählte sich auch Ralf Schumacher, der an und für sich ein gutes Wochenende hinlegte, aber unterm Strich leer ausging. Grund für seinen neunten Platz war ein ungünstig getimter Boxenstopp vor dem nicht vorhersehbaren Abbruch des Rennens.

© xpb.cc
Da half auch der Regenschirm nichts: Schumacher weiter vom Pech verfolgt
"Zurück in der Garage hätte ich am liebsten die Einrichtung zertrümmert", fluchte der Wahl-Österreicher auf seiner Homepage. Kein Wunder: Ein paar Runden vor den Unfällen von Webber und Alonso lag er noch sicher an dritter Stelle, das Podium war zum Greifen nah ? aber dann musste er früher als die meisten seiner Konkurrenten zum letzten Mal an die Box, was wegen des Abbruchs bitter bestraft wurde.
"Meine Mechaniker haben mir genauso gratuliert wie ein paar Journalisten, aber ich kann mir nix dafür kaufen", seufzte der niedergeschlagene Schumacher. "Am Ende des Tages stehen null Punkte und das ist verdammt bitter. Im anschließenden Briefing mit den Ingenieuren dann die niederschmetternde Erkenntnis: Sie haben ausgerechnet, dass ich bei normalem Rennverlauf auf Platz zwei gelandet wäre ? verdammt!"
"Was war das eigentlich für ein Rennen?", fragte sich der BMW-Williams-Pilot ungläubig. "Unglaublich, was da los war. Der Regen hatte alles auf den Kopf gestellt, es war mega-schwierig, das Auto auf der Straße zu halten. Trotzdem musste ich ein wenig schmunzeln, als ich in Kurve drei die vielen Autos geparkt sah, die dort hinausgeschlittert waren. Zu meiner Überraschung war auch das Auto meines Bruders dabei. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet."
Schumacher flog übrigens gemeinsam mit dem Ferrari-Star und nützte die Gelegenheit, "um ihm mal kräftig den Kopf zu waschen", wie er lachend anfügte: "Was denkt er sich dabei, so viele Fehler zu machen?" Er selbst hatte sich freilich an derselben Stelle auch einmal gedreht, konnte aber weiterfahren. Viele glaubten zunächst an eine Kollision mit Trulli, aber beide drehten sich offenbar voneinander völlig unabhängig.
Als "beunruhigend" bezeichnete "Schumi II" den Rückstand zu Kimi Räikkönen ? offenbar macht er sich insgeheim doch noch Hoffnungen auf den WM-Titel: "Nicht nur dass er sehr gut fährt, jetzt kommt auch noch das Glück dazu. Neben mir haben sie Fisichella gefeiert, da aber die Runde vor dem Unfall als Endergebnis gezählt wurde, wurde Kimi zum Sieger erklärt. Beim ersten Ergebnis auf dem Monitor war ich da wenigstens noch auf Platz sieben, das wären immerhin noch zwei Punkte gewesen."
Aber: "Jammern hilft jetzt nicht weiter", richtete er seinen Blick nach vorn. "Auch wenn es nach dieser Enttäuschung ein wenig schwer fällt, aber schon Dienstag geht es mit Tests in Le Castellet weiter. Zuvor geht es für ein paar Stunden heim zu Frau und Sohn, aber dann gilt meine Konzentration schon wieder dem Auto, den Tests und dem nächsten Rennen in Imola. Denn da sollte es wieder einmal für uns laufen, sonst kommen wir langsam unter Druck."

