Räikkönen zeigt vor Montoya keinen Respekt

Vor seinem künftigen Teamkollegen hat Kimi Räikkönen keine Angst, dafür macht ihm aber die schlechte Zuverlässigkeit Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr war Kimi Räikkönen drei Rennen vor Saisonende mittendrin im Titelrennen, heute liegt er nur an siebenter Stelle der Fahrerwertung. Insofern ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass ihm die mäßigen Resultate so viel Kopfzerbrechen bereiten, dass er kaum die Zeit findet, über seinen künftigen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya nachzudenken.

Titel-Bild zur News: Räikkönen und Montoya

Räikkönen strahlt mit Montoya um die Wette - zumindest noch...

Sowohl Räikkönen als auch Montoya zählen zum Kreis der "jungen Wilden", sind aber vom Charakter her grundlegend verschieden: Während Räikkönen für seinen kontrollierten und abgeklärten Fahrstil ebenso bekannt ist wie für seine zurückhaltenden Interviews, lässt sich Montoya schon einmal zu einer unüberlegten Aktion auf der Strecke hinreißen. Auch seine manchmal groben Statements sorgen von Zeit zu Zeit für Schlagzeilen in der sonst so sterilen Formel 1.#w1#

Kaum unterschiedlicher könnten auch die Images sein, die die Presse dem nächstjährigen McLaren-Mercedes-Duo verpasst haben - der Finne wird entsprechend seiner Herkunft als "Iceman" gebrandmarkt, während mit seinem kolumbianischen Kollegen eher Attribute wie "temperamentvoll", "wild" oder "spektakulär" zugedacht werden. Unterm Strich sind aber beide Top-Piloten und die Formel 1 kann sich auf ein brisantes Stallduell freuen.

Trotz dieser spannungsgeladenen Voraussetzungen hat Räikkönen keine Angst, dass es mit Montoya zu explosiv werden könnte, wie er in Monza dem 'Guardian' mitteilte: "Ich kümmere mich ehrlich gesagt nicht darum, wer mein Teamkollege ist. Die wahre Herausforderung in diesem Geschäft muss für uns alle sein, irgendwie Michael Schumacher zu schlagen. Was Montoya macht, hat auf meinen Status im Team keinen Einfluss. Er wird mit seinen Ingenieuren arbeiten, ich mit meinen. Ich werde weiterhin mein eigenes Ding durchziehen. So einfach ist das."

Die Chancen für kommende Saison bewertet der Finne nach derzeitigem Stand der Dinge durchaus positiv, schließlich schien McLaren-Mercedes zuletzt wieder den Speed zu haben, den man braucht, um Rennen zu gewinnen. Allerdings läuft noch nicht alles perfekt zusammen: "Wir haben eine Chance, Michael nächstes Jahr anzugreifen, aber dafür brauchen wir von Beginn an ein zuverlässiges Auto, sonst können wir das gleich vergessen."