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Räikkönen schwört dem Rallyesport nicht ab

Trotz seiner Rückkehr in die Formel 1 hat Kimi Räikkönen mit dem Rallyesport nicht abgeschlossen: "Ich würde am liebsten beides machen"

(Motorsport-Total.com) - Obwohl ihm die Rad-an-Rad-Kämpfe so sehr gefehlt haben, dass er von der Rallye- wieder in die Formel-1-WM zurückgekehrt ist, kann sich Kimi Räikkönen nicht vorstellen, dem Rallyesport komplett den Rücken zuzuwenden. Am liebsten würde er beide Weltmeisterschaften parallel bestreiten.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Manchmal sehnt sich Kimi Räikkönen noch nach dem Rallyesport

"Ich würde am liebsten beides machen, aber dafür reicht die Zeit nicht", erklärt der Lotus-Pilot gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ich mag den Rallyesport immer noch, denn es war eine schöne Zeit - und wenn ich kann, werde ich wieder Rallye fahren." Räikkönen plant gelegentliche Gasteinsätze parallel zu seinem Formel-1-Engagement - das konnte ihm Lotus trotz der negativen Erfahrung mit Robert Kubica, der sich Anfang 2011 bei einem Rallye-Unfall schwer verletzt hatte, nicht verbieten.

Dass Rallyes gefährlicher sind als Formel-1-Rennen, ist dem "Iceman" übrigens durchaus bewusst: "Ich hatte in der Formel 1 keine übleren Unfälle als beim Rallyefahren", erinnert er sich. "Die Geschwindigkeiten sind zwar höher, aber die Auslaufzonen sind weitläufiger und normalerweise ist der Einschlag weicher als in einen Baum. Aber alles kann gefährlich sein - manchmal hast du Glück, manchmal nicht. Du kannst dich auch bei sehr niedriger Geschwindigkeit verletzen."

"In der Formel 1 bekommst du eine zweite Chance, wenn du leicht von der Linie abkommst, weil es weitläufige Auslaufzonen gibt. Das kostet dich ein paar Zehntel, aber that's it. In einer Rallye klebst du im nächsten Baum und bist weg", stellt er nüchtern fest, streicht aber auch positive Aspekte hervor: "Das Schöne ist, dass du selbst auf einer Sonderprüfung unterschiedliche Verhältnisse haben kannst. Es gibt Schnee, Schotter, Asphalt - da ist Abwechslung da und es wird einem nie langweilig."

Das Klischee, dass man in der Rallye-WM nach Lust und Laune driften kann, während das auf der Rundstrecke kontraproduktiv wäre, hält Räikkönen aber für veraltet: "Vor 20 Jahren ist man vielleicht noch gerutscht, aber heutzutage ist die Spitze so eng beisammen, dass die besten Rallyefahrer oft wie auf einer Rundstrecke fahren, um Zeit zu gewinnen. Wenn du rutschst, bist du nicht so schnell. Das hat sich in den vergangenen 20 Jahren geändert", seufzt er.

Außerdem glaubt er, dass er sich durchaus noch hätte steigern können, denn: "Beim Rallyefahren ist die Erfahrung wichtiger als in der Formel 1", sagt Räikkönen, dessen bestes Einzelergebnis in der Rallye-WM ein fünfter Platz war. "Es ist eine riesige Herausforderung, daher wollte ich wissen, ob ich das kann. Ich glaube, ich habe mich für meine Erfahrung nicht so schlecht geschlagen. Im zweiten Jahr lief es schon besser - und je länger man es macht, desto besser wird man."


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von Australien