FIA will stufige Nasen schon 2013 loswerden
Obwohl sich ohnehin alle an die stufigen Nasen gewöhnen werden, möchte die FIA eingreifen und das Reglement für 2013 diskutieren
(Motorsport-Total.com) - Infolge der Kollision zwischen Michael Schumacher und Vitantonio Liuzzi beim Grand Prix von Abu Dhabi 2010 hat die FIA für 2012 angeordnet, dass die Nasen der Formel-1-Autos um 7,5 Zentimeter abgesenkt werden müssen, damit diese im Falle eines Zusammenstoßes nicht mehr so leicht über das gegnerische Auto hinwegrutschen können. Doch dieser Schuss ging nach hinten los.

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Die Ferrari-Nase zählt für viele zu den hässlichsten Designs dieser Saison
Zumindest optisch, denn weil die Nasen abgesenkt wurden, das Chassis unmittelbar vor dem Fahrer aber unverändert hoch bleibt, verfügen zehn von zwölf 2012er-Autos (alle außer McLaren und Marussia) über eine gewöhnungsbedürftige Stufe auf Höhe der Vorderradaufhängung. Als sich dieser Trend Ende 2011 abzeichnete, schlug Lotus-Technikchef James Allison eine alternative Variante vor, doch mangels Einstimmigkeit konnten die Designs nicht mehr abgewendet werden.
Für 2013 will die FIA aber eine Änderung erwirken: "Wir werden das sicher diskutieren", kündigt der Technische Delegierte des Weltverbandes, Charlie Whiting, an. "2014 werden die Regeln sowieso ganz anders sein, mit viel, viel tieferen Nasen, sodass das Problem dann verschwindet, stelle ich mir vor. Aber ich werde die Frage natürlich schon beim nächsten Treffen der Technischen Arbeitsgruppe aufwerfen. Alle würden sich eine schönere Lösung wünschen."
Das Problem war, dass abgesehen von den Designern lange Zeit niemand wusste, welche Folgen die Regeländerung haben würde. Williams-Großaktionär Toto Wolff glaubte zunächst an ein verrücktes Experiment seiner Ingenieure, als ihm die die ersten Zeichnungen zeigten. Als dann endlich allen klar war, wie die Formel-1-Generation 2012 aussehen würde, war es schon zu spät, um die ganze Aktion wieder ungeschehen zu machen.
"Abgesehen von den wenigen Leuten, die die Autos designen, hatte niemand eine Ahnung", gibt Whiting zu. "Es wurde dargelegt, dass es eine kleine Stufe geben könnte, aber so, wie uns das gesagt wurde, schien uns das kein Grund zu sein, sich deswegen aufzuregen. Hoffentlich können wir die Situation lösen, aber andererseits werden sich ohnehin alle daran gewöhnt haben, wenn wir es wieder ändern können."

