Räikkönen mit Comeback-Vorstellung zufrieden
Kimi Räikkönen zeigt sich mit seiner Leistung in Melbourne zufrieden, vermisst bei Lotus aber nach wie vor das richtige Gefühl für die Lenkung
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Rückkehrer Kimi Räikkönen kämpft am Steuer des Lotus-Renault E20 nach wie vor mit einer nicht ganz wunschgemäß funktionierenden Servolenkung. Der "Iceman" vermisst von den ersten Runden in seinem diesjährigen Dienstwagen das richtige Gefühl für den Lenkeinschlag.

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Kimi Räikkönen ist mit seiner eigenen Leistung beim Comeback glücklich
Im Rahmen der Freien Trainings in Melbourne sollte eine neue Variante getestet werden. Dazu kam es aufgrund der Wetterbedingungen am Freitag des Saisonauftaktwochenendes aber nicht. So müsste Räikkönen sowohl im Qualifying als auch im Rennen in Australien mit der ursprünglichen Variante Vorlieb nehmen.
An diesem Wochenende in Sepang soll der nächste Versuch gestartet werden, dem "Iceman" das bisher vermisste Gefühl zu vermitteln. "Wir haben ein paar Dinge in der Pipeline", sagt Räikkönen und erklärt im Hinblick auf seine Probleme: "Es sind mehrere Dinge. Unterm Strich empfinde ich nicht dasselbe wie früher. Die Lenkung ist noch nicht so wie sie sein soll. Hoffentlich klappt es mit der neuen Variante."
Abgesehen davon hatte der Ex-Weltmeister bei seinem Comeback in Melbourne keine Wiedereingewöhnungsprobleme. "Das Gefühl beim Fahren ist nach wie vor dasselbe. In puncto Abtrieb konnte ich keine großen Unterschiede feststellen. Mag sein, dass wir jetzt etwas mehr davon haben, aber vom Handling her macht das keinen großen Unterschied", so der Finne, der vor dem Saisonauftakt 2012 zuletzt in Abu Dhabi 2009 einen Formel-1-Boliden unter Rennbedingungen bewegt hatte.
Lediglich der verpatzte Samstag wurmt Räikkönen rückblickend: "Die Fehler im Qualifying gingen auf unsere eigene Kappe. Wir haben uns das Leben im Rennen selbst schwer gemacht." Aufgrund eines Kommunikationsproblems konnte der Finne seinen letzten geplanten Versuch in Q1 nicht mehr antreten, da die Zeit bereits abgelaufen war.
Erfahrung zahlte sich in Melbourne aus

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Räikkönen ließ im Rennen in Melbourne nur einen Gegner ziehen Zoom
Im Rennen im Albert Park kam Räikkönen eigener Aussage zufolge gut zurecht. Am Start ließ der mit der Erfahrung aus über 150 Grands Prix gesegnete Ex-Weltmeister zunächst Vorsicht walten: "Wer Melbourne kennt, weiß dass es in der ersten Runde immer drunter und drüber geht. Ich habe mich aus allem herausgehalten. Das führte dazu, dass ich in der ersten Kurve fast zum Stillstand kam, um dem Chaos auszuweichen. Das hat einige Positionen gekostet, aber wenigstens bin ich im Rennen geblieben."
"Insgesamt lief es vernünftig", sagt Räikkönen mit Blick auf seine Aufholjagd vom 17. Startplatz bis auf Rang sieben. Auch am zuvor kritisierten DRS fand der Finne Gefallen. "Es war ein bisschen einfacher zu überholen, aber Melbourne ist nicht der ideale Ort für DRS. In Malaysia wird es viel einfacher werden", sagt er.
Im Verlauf der 58 Runden in Melbourne wurde der Lotus-Pilot nur einmal überholt. "Gleich nach der Safety-Car-Phase wollten meine Reifen nicht sofort auf Temperaturen kommen. Ein Sauber (Kamui Kobayashi; Anm. d. Red.) hat mich überholt und ich ließ ihn ziehen. Es wäre dumm gewesen, mit nicht optimalen Reifen dagegenzuhalten", so der erfahrene Finne, der als Fazit festhält: "Natürlich gibt es immer Bereiche, wo noch Verbesserungen möglich sind. Perfekt wird es nie sein."
Begeisterung über die Pirelli-Reifen
Derweil zeigt sich der Ex-Weltmeister von den Pirelli-Reifen schon jetzt angetan. "Die Reifen funktionierten wirklich klasse. Ich habe ehrlich gesagt mehr Probleme erwartet, da ich kaum Vorwissen hatte. Ich war überrascht, wie gut es in Australien lief. Mit dem zweiten Satz (Soft; An. d. Red.) hätte der Formel-1-Rückkehrer "wahrscheinlich das komplette Rennen bestreiten können", wie er sagt.
Angesichts der Leistung von Teamkollege Romain Grosjean, der in Melbourne auf den dritten Startplatz fuhr, macht sich Räikkönen keine Sorgen. "Wenn er vor mir steht, steht er halt vor mir", sagt er und fügt hinzu: "Unterm Strich zählt, was im Rennen herauskommt."

