Räikkönen: "Hätte viel weiter vorne landen können"

Wo für Kimi Räikkönen die Ursache seines mäßigen Wochenendes zu finden ist und wieso das Auto im Rennen viel besser war als im Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen stand beim Grand Prix von Kanada im Schatten seines Teamkollegen Romain Grosjean. Der Franzose erzielte mit Rang zwei sein bisher bestes Formel-1-Ergebnis, während der Finne über Platz acht nicht hinauskam. Auch im Qualifying waren die Positionen klar bezogen: Grosjean startete als Siebter, Räikkönen als Zwölfter.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen weiß, dass in Montreal mehr möglich gewesen wäre

Der 32-Jährige zieht daher ein ambivalentes Fazit: "Das Ergebnis war am Ende nicht so schlecht. Wir haben uns im Vergleich zur Startposition um einige Plätze verbessert, aber wir hätten um einige Positionen weiter vorne landen können, wenn es für uns anders gelaufen wäre." Räikkönen setzte wie sein Teamkollege auf eine Einstoppstrategie, kam aber deutlich später an die Box, weil er mit der härteren Mischung begann, und obwohl während des Rennens der Eindruck entstand, dass der Poker aufgehen könnte, konnte er nicht wirklich Profit daraus schlagen.

Qualifying als Ursache

"Ich steckte lange hinter langsamen Autos fest, und als wir unseren Stopp machten, konnten wir sie leider nicht wirklich überholen", klagt der Lotus-Pilot. "Das ist schade, aber so ist der Rennsport." Auch auf der Strecke ergaben sich für Räikkönen kaum Überholmöglichkeiten, obwohl der Circuit Gilles Villeneuve grundsätzlich als überholfreundlicher Kurs gilt.

"Es war doch nicht so einfach, zu überholen", wundert sich der Finne. "Die DRS-Zone war nicht sehr lang und umfasste nicht die gesamte Gerade, daher war es schwierig vom Auto vor einem einen guten Windschatten zu bekommen. Wenn wir im Qualifying etwas besser platziert gewesen wären, dann hätte das einen großen Unterschied gemacht."

Das Qualifying lief für den Weltmeister 2007 alles andere als nach Plan. Der Lotus-Bolide zeigte wegen der niedrigen Temperaturen nicht sein gesamtes Potenzial, dazu kam ein technisches Problem: "Wir hatten dieses Hydraulikproblem, wodurch das Differential im Qualifying nicht wirklich funktioniert hat."

Lotus-Performance temperaturabhängig

Der Hauptgrund für das schwache Abschneiden im Qualifying waren aber die Temperaturen, die im Rennen deutlich höher waren. "Das Auto war im Rennen viel besser", sagt Räikkönen. "Da haben uns die hohen Temperaturen geholfen, und ich konnte viel mehr pushen als in den Sessions davor. Ich war nicht komplett zufrieden, aber es war deutlich besser."

Abschließend sieht er das Wochenende positiv: "Das Auto hat auf einer weiteren unterschiedlichen Strecke gut funktioniert, was für die Zukunft sehr ermutigend ist. Insgesamt war es zwar etwas frustrierend, da wir meiner Meinung nach mehr aus diesem Wochenende hätten machen können, wir haben aber weitere Punkte für die Weltmeisterschaft geholt, was am wichtigsten ist. Jetzt schauen wir nach vorne und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Kanada