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  • 11.06.2012 17:51

Renault mit vier Autos unter den besten Acht

Nach drei Siegen in Folge musste Motorenhersteller Renault in Montreal mit einem zweiten Platz zufrieden sein - Probleme am Aggregat von Romain Grosjean

(Motorsport-Total.com) - Der in Genf geborene Franzose Romain Grosjean ist dank V8-Power von Renault mit seinem Lotus auf den zweiten Platz des Großen Preis von Kanada vorgefahren. Nach einer spannenden Aufholjagd, bei der er unter anderem Titelverteidigier Sebastian Vettel und Fernando Alonso überholen konnte, überquerte der 26-jährige GP2-Meister die Ziellinie nur 2,5 Sekunden hinter dem Sieger Lewis Hamilton. Mit Rang zwei hat Grosjean das bisher beste Resultat seiner Formel-1-Karriere errungen und rückte in der Fahrerwertung auf die siebte Position vor.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean war in Kanada die Speerspitze von Renault

Vettel beendete den Montreal-Grand-Prix als Vierter. Der Heppenheimer hatte den siebten Saisonlauf von der Pole-Position aus in Angriff genommen und das Rennen in der Anfangsphase kontrolliert. Nach seinem ersten Boxenstopp kehrte der zweifache Weltmeister jedoch als Dritter auf die 4,361 Kilometer lange Strecke zurück. Ein zweiter Reifenwechsel gut zehn Runden vor Ende warf ihn zwar auf Platz fünf zurück.

Mit großem Kampfgeist konnte Vettel jedoch wieder an Fernando Alonso vorbeigehen, der unter abbauenden Pneus litt. Mark Webber im zweiten Red Bull wurde in Kanada Siebter. Kimi Räikkönen im zweiten Lotus errang die achte Position. Damit war der 32-jährige Finne der vierte Partner von Renault in den Top 10.

Keine Punkte für Williams

Nach einem problematischen Qualifying nahmen die beiden Williams-Piloten Pastor Maldonado und Bruno Senna das Rennen nur von den Startplätzen 22 und 13 auf. Maldonado, der Überraschungssieger des Grand Prix von Spanien, arbeitete sich bis auf Rang 13 vor, Senna wurde 17. Caterham, das vierte Partnerteam von Renault in der diesjährigen Formel-1-Saison, entschied einmal mehr das Duell der drei noch jungen Rennställe für sich. Heikki Kovalainen belegte Platz 18 vor Vitaly Petrov.

"Der Große Preis von Kanada zählt aus Sicht der Formel-1-Achtzylinder zu den besonders anstrengenden Saisonläufen", erklärt Renault-Sportchef Remi Taffin. "Auf den langen Geraden spielt - ebenso wie auf den reinen Power-Strecken in Spa-Francorchamps und Monza - eine möglichst große Spitzenleistung eine Rolle, vor den engen Spitzkehren und Schikanen kommt es im Sinne eines stabilen Fahrverhaltens auch auf eine gute Motorbremse an. Mit einem Podestplatz, zwei Fahrern unter den ersten Vier und vier Motoren unter den ersten Acht können wir daher ganz zufrieden sein."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Kanada


Probleme bei Grosjean

"Speziell für unser Partnerteam Lotus hat sich der Montreal-Grand Prix gelohnt, der Rennstall konnte sich in der Konstrukteurs-Wertung an Ferrari vorbei auf Rang drei schieben - dies ist auch ein Zeichen dafür, wie konkurrenzfähig die Kombination aus Lotus E20 und RS27-Motor von Renault in dieser Saison ist", sagt Taffin. "Dabei mussten unsere Ingenieure mit dem Achtzylinder im Auto von Romain Grosjean besonders achtsam umgehen, nachdem eine Ölprobe am Samstag auf ein Problem hindeutete. Doch es ist uns gelungen, den Einsatzzyklus des Motors zu retten und damit auch noch ein Topresultat herauszufahren."

In der Konstrukteurs-Wertung konnten Red Bull und Renault ihre Führung mit einem 31-Punkte-Vorsprung auf McLaren verteidigen. Lotus ist an Ferrari vorbei auf die dritte Position vorgerückt. Williams belegt Rang sieben, während Caterham weiterhin auf Platz zehn liegt. Vettel ist in der Fahrertabelle nun Dritter, den 24-Jährigen trennen aber nur drei Punkte vom neuen Spitzenreiter Hamilton und ein Zähler von Alonso. Auf Platz vier folgt Webber, während die beiden Lotus-Piloten Räikkönen und Grosjean die Positionen sechs und sieben errangen.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Kanada


"Nach Kanada steht für uns nun der Große Preis von Europa in Valencia auf dem Programm - erneut ein Stadtkurs, bei dem es vor allem auf maximale Motorleistung ankommt", erklärt Taffin. "Montreal hat uns aber auch gezeigt, wie hoch die Konkurrenzdichte in der laufenden Saison ist. Um die Rennwagen in eine wettbewerbsfähige Balance zu bringen, kommte es auf das kleinste Detail an. Wir kehren nun zurück in unsere Fabrik nach Viry, um uns bestmöglich auf die bevorstehende Aufgabe vorzubereiten."