Räikkönen: Habe wahrscheinlich einige Punkte geopfert
Kimi Räikkönen kommt einfach nicht zurecht mit seinem Ferrari - Um das zu ändern, habe der Finne sogar schlechte Ergebnisse in Kauf genommen
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen erlebt eine seiner schwierigsten Formel-1-Saisons überhaupt. Im zugegebenermaßen nicht wirklich wettbewerbsfähigen Ferrari hat er im Jahr 2014 gerade einmal 53 Punkte geholt und liegt an Rang elf des Gesamtklassements. Besonders deutlich wird die Formschwäche des Finnen im Vergleich zu seinem Teamkollegen Fernando Alonso, der satte 104 Punkte mehr auf dem Konto hat. Laut Räikkönen passe der Ferrari einfach nicht zu seinem Fahrstil. Um das zu ändern, habe er sogar Punkte geopfert - vergeblich.
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Kimi Räikkönen kam mit dem F14 T von Anfang an nicht zurecht Zoom
Das größte Problem, dass der "Iceman" mit seinem Dienstwagen hat, sei der fehlende Grip auf der Vorderachse: "Seit meiner Kart-Zeit habe ich es nicht gemocht, wenn das Auto nicht einlenkt und die Front nicht richtig greift. Bei meinem Fahrstil versuche ich, mehr Geschwindigkeit in die Kurven mit hineinzunehmen und sie auch in der Kurvenmitte noch zu halten. So habe ich es immer gemacht, auch wenn sich das natürlich jedes Jahr mit jedem neuen Auto verändert. Aber ich denke, das ist immer noch die schnellste Möglichkeit, ein Auto um die Strecke zu bewegen."
Diese Fähigkeit fehle dem F14 T jedoch: "Du kannst das Auto nicht so positionieren oder bremsen, wie du willst. Es wird zu einem Ratespiel, wo du landest." Ähnliche Worte hatte erst kürzlich Sebastian Vettel als Begründung benutzt, warum er mit dem 2014er-Auto nicht zurechtkomme. "Sobald du die Kurve nicht ganz perfekt triffst, verlierst du auf der nächsten Geraden viel Geschwindigkeit", erklärt Räikkönen: "Das klingt nach wenig, aber wenn du über die ganze Runde gesehen jede Kurve erraten musst, wird daraus ein großes Defizit."
Deshalb hat er das ganze Jahr über versucht, diese Schwäche des Ferrari auszumerzen. Dafür habe er sogar schlechte Ergebnisse in Kauf genommen: "Wir haben dieses Jahr viele Dinge während der Rennen ausprobiert, aber es hat nichts so wirklich funktioniert. Wahrscheinlich hat uns das einige Punkte gekostet, aber wir wollten ein paar Sachen versuchen und dahinterkommen", so der Routinier. "Es war so ein verkorkstes Jahr, da wollte ich lieber etwas ausprobieren und den Preis zahlen, wenn es nicht funktioniert. Somit war das okay für mich."