Räikkönen: "Der Abstand überrascht ein wenig"
Der McLaren-Mercedes-Pilot nach seiner dominanten Qualifyingrunde über die Stärken seines Autos, den großen Abstand und das Rennen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Haben sich die Streckenbedingungen durch das ausgelaufene Öl nach dem schweren Unfall von Ralf Schumacher geändert?"
Kimi Räikkönen: "Geholfen hat es sicher nicht. Aber es war auch auf der Außenseite, daher war es nicht ganz so schlimm, da wir da eigentlich nicht fahren. Aber ich bin in dieser Kurve etwas vorsichtiger gefahren, es hat aber keinen großen Unterschied gemacht."

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Kimi Räikkönen war sichtlich zufrieden, blieb aber vorsichtig
Frage: "Du warst in allen drei Sektoren der Schnellste. Von außen sah es so aus, als wäre es eine perfekte Runde."
Räikkönen: "Ja, bis auf die eine Kurve war sie sehr gut. Das Auto fühlte sich gut an, besser als am Morgen. Ich war sehr zufrieden. Ich habe sofort nach dem Herausfahren gespürt, dass die Reifen gut funktionierten. Ich war sehr zuversichtlich, aber ich wusste die Zeiten der anderen nicht. Für morgen ist dies der beste Platz, und wir haben einen kleinen Abstand auf Platz zwei, vielleicht können wir morgen auch ein gutes Rennen haben."#w1#
Frage: "Fernando Alonso war bei allen Geschwindigkeitsmessungen schneller. Macht dir das für morgen Sorgen?"
Räikkönen: "Das macht hier keinen Unterschied. Man kann hier niemanden überholen, wenn der Vordermann einen nicht vorbeilässt."
Räikkönen bleibt vorsichtig: "Müssen auch morgen hart arbeiten"
Frage: "Kam der Abstand von fast einer halben Sekunde überraschend?"
Räikkönen: "Ja, das Auto war schon an den Vortagen gut, aber ich habe nicht voll angegriffen, am ersten Tag sind wir einfach ein wenig herumgefahren. Im Qualifying war ich mit dem Auto sehr zufrieden, alles funktionierte gut, auch die Reifen. Ich weiß nicht, was den anderen widerfahren ist, aber ich war schon am Morgen zuversichtlich, dass wir ein gutes Setup haben. Am Morgen war meine schnellste Runde nicht sehr gut, also habe ich mehr gegeben und es hat funktioniert."
Frage: "Wie wichtig ist hier in Monaco die Pole Position?"
Räikkönen: "Es ist schon wichtig, bei jedem Rennen auf der Pole oder in der ersten Startreihe zu stehen. Aber hier ist ein Überholen nahezu unmöglich. Wenn man also auf der Pole steht und beim Start die Führung übernehmen kann, wird einem im Rennen helfen. Man macht also alles, um dort zu stehen, und bisher lief das ganz gut. Aber morgen gibt es noch eine Runde und wir müssen versuchen, die Pole Position zu halten. Immerhin haben wir einen Vorsprung auf die anderen, aber sicher ist man nie, wir müssen daher auch morgen hart arbeiten."
Frage: "Es muss befriedigend für dich sein, nach dem Sieg in Barcelona auch hier, auf einer völlig verschiedenen Strecke, gut zurechtzukommen."
Räikkönen: "Ja, ich erwartete, dass es hier schwierig werden würde, denn der Renault ist auf solchen Pisten immer sehr gut. Aber ich weiß nicht, was heute passierte, vielleicht hatten sie nicht die beste Runde. Unser Auto ist hier jedenfalls auch sehr gut. Ich habe schon vor dem Wochenende gesagt, dass dies wohl das beste Auto ist, dass ich je fuhr. Von daher war ich schon zuversichtlich, dass wir eine gute Woche haben könnten, und bisher war sie sogar sehr gut. Hoffentlich geht das so weiter."
Frage: "Das Qualifying wurde nun offenbar wieder geändert. Was ist deine Meinung dazu, dass das Sonntagsqualifying abgeschafft wird?"
Räikkönen: "Ich weiß nicht, wie es künftig ablaufen wird. Ich habe kaum etwas davon mitbekommen. Und wenn sie es geändert haben, dann haben sie es eben geändert. Für mich geht das in Ordnung, mal sehen, was passiert. Sie reden schon seit Saisonbeginn von einer Umstellung und nichts ist passiert. Ich werde warten, bis wirklich etwas geändert ist, dann werde ich sehen."
Überundungen könnten Probleme verursachen
Frage: "Im 4. Freien Training gab es den Unfall den Berg nach der 'Ste. Devote' hinauf? Kann man an dieser Stelle nur wenig sehen?"
Räikkönen: "Nein, man kann die anderen Autos sehr gut sehen. Wenn aber ein Auto langsamer wird, und es befinden sich viele dahinter, dann wird zu einem Problem. Ich denke, dass es im Rennen schwer wird, andere zu überrunden, denn einige Autos sind schon viel langsamer als die Spitzenfahrzeuge. Man wird sie also einige Male überholen müssen, wenn die Teams da allerdings vorsichtig sind, sollte das kein Problem sein."
Frage: "In Barcelona hast du das Wochenende dominiert. Bist du hier dazu auch in der Lage und vielleicht sogar zuversichtlicher als vor Barcelona?"
Räikkönen: "Das ist wirklich schwer zu sagen. Heute lief es wirklich gut, aber morgen kann es schon wieder anders aussehen. Ich bin mit dem Auto sehr zufrieden, es war lief besser als am Samstag in Barcelona. Wenn ich also zurückblicke, so würde ich sagen, dass wir in einer guten Form sind, aber ich erwarte nicht so ein einfaches Rennen. In Monaco kann im Rennen alles passieren, wir müssen einfach das Beste geben und versuchen, das Rennen zu gewinnen."
Frage: "War das die beste Qualifyingrunde, die du je gefahren bist?"
Räikkönen: "Es ist schwer, sie mit alten Runden zu vergleichen. Ich hatte auch schon zuvor gute Qualifyings, aber dieses hier gehörte auch zu den guten. Es ist gut, solange es für die Pole reicht, nur das zählt."
Mehr Freiräume in der Strategie durch den großen Abstand?
Frage: "Was war dein erster Gedanke, als du den Abstand von fast einer halben Sekunde sahst?"
Räikkönen: "Ich habe es über Funk von meinem Team erfahren. Natürlich ist es besser als beim vorangegangenen Rennen, vielleicht können wir daher ein wenig mit der Benzinmenge spielen, aber ich weiß es nicht. Der Abstand ist gut, aber auch ein wenig überraschend. Es war etwas schwierig wegen dem Öl auf der Strecke, daher versuchten wir verschiedene Linien. Vielleicht haben wir daher kein klares Bild erhalten."
Frage: "Wie sehr könnt ihr nun mit der Strategie spielen?"
Räikkönen: "Ich weiß es nicht, das müssen wir uns ansehen. Wir wissen nicht, was die anderen machen werden, also müssen wir vorsichtig sein. Aber es ist sicher besser, als nur eine Zehntelsekunde voraus zu sein. Es kann helfen, aber wir müssen dennoch noch eine gute Runde fahren."
Frage: "Wie erklärt sich der Abstand zu deinem Teamkollegen Juan-Pablo Montoya?"
Räikkönen: "Ich denke, er war etwas früher auf der Piste, als die Strecke noch nicht so gut war. Aber da muss man Juan fragen."
Frage: "Du scheinst nun mit dem Auto weit weniger Probleme zu haben. Lässt es sich mit dem neuen Motor einfacher fahren als zu Saisonbeginn?"
Räikkönen: "Das würde ich nicht sagen. Das Auto ist nun besser als in den ersten Rennen, aber wenn man mehr Leistung hat und das Auto schneller ist, dann muss man nicht so über dem Limit fahren. Das macht es einfacher. Das Auto war zu Beginn des Jahres auch schnell, aber wir mussten hart angreifen, um an die Zeiten der anderen heranzukommen. So geschehen dann Fehler einfacher und man bezahlt dafür. Wenn man ein schnelleres Auto hat, dann wird es immer einfacher. Ich denke, das ist der größte Unterschied."
Frage: "Bist du noch überzeugt, dass Ferrari zurückkommen wird?"
Räikkönen: "Ich denke, dass die Reifen ihr größtes Problem sind. Michelin gibt uns gute Reifen und Bridgestone steht momentan etwas auf dem verlorenen Posten. Sie haben nicht die besten Reifen. Aber das Auto und das Team sind nicht so schlecht, wie es aussieht. Auch die Fahrer sind nicht auf einmal langsamer als im vergangenen Jahr."

