Prost: "Disneyland wäre bestes Projekt gewesen"

Alain Prost bedauert, dass der Grand-Prix-Kurs im Disneyland Paris nie gebaut wurde, könnte aber auch mit einem alternierenden Rennen mit Belgien leben

(Motorsport-Total.com) - Der erste Grand Prix der Geschichte fand am 26. Juni 1906 in Le Mans in Frankreich statt, doch rund 100 Jahre später müssen die Franzosen ohne einen Grand Prix auskommen. 2008 ging das Rennen zum letzten Mal in Magny Cours über die Bühne. Die Rennstrecke in der Nähe von Nervers stieß wegen ihrer ländlichen Umgebung in der Formel 1 nicht gerade auf große Gegenliebe. 2013 könnte es in Le Castellet ein Comeback geben.

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Alain Prost hofft auf ein Comeback des Grand Prix von Frankreich

Seit dem Formel-1-Aus 2008 gibt es Pläne, die Königsklasse des Motorsports in die Grande Nation zurückzuholen. In Rouen dachte man über drei mögliche Layouts nach: einen Stadtkurs, eine Strecke im Hafen und eine permanente Strecke in der Nähe des Flughafens. Dazu kamen die Ideen einer Strecke in Sarcelles und beim Disneyland Paris, doch alle Projekte scheiterten schließlich.

Am 1. Dezember 2009 kam dann die nächste Hiobsbotschaft, als das Projekt in der Nähe der Renault-Fabrik in Flins-Le-Mureaux scheiterte. Dort wollte man mit einer "grünen" Formel-1-Strecke als Trendsetter auftreten.

Ex-Formel-1-Weltmeister Alain Prost galt aber stets als Verfechter des Disneyland-Projekts. "Es ist gescheitert", bestätigt der Franzose gegenüber 'f1news.ru', dass es auch langfristige keine Pläne mehr gibt, die Strecke doch noch zu bauen. "Zu meinem großen Bedauern, denn - glauben sie mir - es war das beste Projekt, das ich seit langem gesehen hatte."

Doch mit Le Castellet würde ein traditioneller Grand-Prix-Schauplatz in den Kalender zurückkehren. Es ist geplant, das Rennen abwechselnd mit Belgien zu veranstalten. "Natürlich wäre es am besten, die Rennen in Frankreich und Belgien jedes Jahr durchzuführen", stellt der vierfache Weltmeister klar. "Aber leider muss ich zugeben, dass Europa jetzt mit großen Schwierigkeiten konfrontiert ist. Wenn es der einzige Weg ist, um das Rennen auszutragen, dann warum nicht? Es ist besser als nichts."

Nach Jahren der Flaute gibt es dieses Jahr auch eine Reihe französischer Piloten, die in die Formel 1 strömen. Mit Romain Grosjean bei Lotus, Jean-Eric Vergne bei Toro Rosso und Charles Pic bei Marussia herrscht durchaus eine Art Aufbruchsstimmung. Prost hält es für wichtig, dass Frankreich auch an der Pilotenfront vertreten ist: "Besonders, wenn sie gute Ergebnisse zeigen. Nur so interessiert sich die breite Öffentlichkeit dafür. Für eine lange Zeit gab es in der Formel 1 keinen Franzosen, der fähig war, auf das Podest zu klettern."